Wie gefährlich können Futtermittel für Tierhalter sein? In einer aktuellen Studie wurden in mehr als der Hälfte der untersuchten Hundefutterproben humanpathogene Keime nachgewiesen– auch multiresistente Keime waren dabei.
Immer mehr Menschen halten Haustiere und auch der Tierfuttermarkt ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Portugiesische Wissenschaftler untersuchten jetzt, wie es um die Hygiene von komerziellem Hundefutter steht. Hierfür analysierten sie 55 Futterproben von 25 verschiedenen Herstellern auf ihren Keimgehalt. Getestet wurden 22 Nassfutter, 14 Proben von gefrorenem Rohfutter, 8 Trockenfutter, 7 Leckerli-Sorten und 4 Halbfeuchtfutter. Die meisten Proben (21 von 25) stammten von Herstellern, die ihre Futtermarken weltweit vermarkten und verkaufen.
In 30 Proben (54 %) verschiedener Futtermitteltypen (roh, trocken und nass) konnten die Wissenschaftler Enterokokken nachweisen. Insgesamt wurden 7 verschiedene Spezies gefunden, die häufigsten waren E. faecium und E. faecalis. Mehr als 40 % der gefundenen Enterokokken wiesen Resistenzen gegen Antibiotika wie Erythromycin, Tetracyclin, Quinupristin-Dalfopristin, Streptomycin, Gentamicin, Chloramphenicol, Ampicillin oder Ciprofloxacin, und in geringerem Maße gegen Linezolid oder Vancomycin und Teicoplanin auf.
Multiresistente Isolate (31 %) wurden vor allem in Rohfutter, aber auch in Feuchtfutter oder Leckerlis gefunden. Die Autoren stufen ihre Ergebnisse als problematisch im Sinne des One-Health-Ansatzes ein. Sie schreiben: „Diese Studie zeigt, dass Hundefuttermittel internationaler Marken Träger klinisch relevanter Enterokokken sein können, die Antibiotikaresistenzen und relevante Virulenzgene tragen. Damit kann Heimtierfutter eine Quelle für die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen darstellen.“
Die Ergebnisse würden zeigen, dass die Auswahl der Rohstoffe und die Herstellungs- und Hygienekonzepte in diesem weltweit wachsenden Sektor stärker überprüft und kontrolliert werden müssten.
Die Originalpublikation haben wir euch hier und im Text verlinkt.
Bildquelle: M Burke, unsplash.