Migräne schränkt nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen ein, sondern hat auch wirtschaftliche Folgen. Eine Studie zeigt jetzt, wie hoch die sozioökonomischen Verluste sind.
Pochende Kopfschmerzen, Übelkeit, Überempfindlichkeit gegen Licht: Migräne ist eine schwerwiegende neurologische Erkrankung, an der in Deutschland rund 15,5 Millionen Menschen leiden. Die Krankheit schränkt nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen ein, sondern hat auch reale wirtschaftliche Folgen: Die sozioökonomischen Verluste aufgrund von Migräne liegen bei 100,4 Milliarden Euro jährlich – durchschnittlich 6.493 Euro pro Patient allein in Deutschland.
„Arzneimittel zur Hemmung sogenannter Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP) haben das Potenzial etwa 166 Millionen Migränetage in Deutschland zu verhindern“, sagt Prof. Dennis Ostwald, Geschäftsführer des Wirtschaftsforschungsinstituts WifOR. „Dies entspricht knapp 340 Millionen bezahlten und unbezahlten Arbeitsstunden pro Jahr und einem vermeidbaren Produktivitätsverlust von 27 Milliarden Euro.“
Die Zahlen stammen aus der Studie „The Social Impact of prophylactic migraine treatments in Germany – A state transition and open cohort approach“. Sie zeigt, dass für jeden in CGRP-Therapien investierten Euro 3,16 Euro in Form von Social Impact generiert werden. Die WifOR-Studie im Auftrag von Novartis ist in der Oktoberausgabe 2021 der Fachzeitschrift Value in Health erschienen.
Die Daten zur Kopfschmerzhäufigkeit stammen aus einer bevölkerungsweit angelegten Langzeitstudie, die Daten zur Effektivität neuer Behandlungsalternativen basieren auf mehreren klinischen Studien. Die Berechnungen zur Verbreitung von Migräne beruhen auf Daten des Global Burden of Disease Collaborative Network.
Der monetäre Wert bezahlter Ausfallstunden wurde anhand branchenüblicher Werte berechnet, unbezahlte Ausfallstunden anhand der nächstgelegenen marktüblichen Ersatztätigkeit. Die ökonomischen Wertschöpfungsketteneffekte basieren auf sogenannten Wertschöpfungsmultiplikatoren.
Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung des Wirtschaftsforschungsinstituts WifOR. Die zugehörige Studie haben wir hier und im Text für euch verlinkt.
Bildquelle: Doğukan Şahin, Unsplash