Eine Modifikation des Apgar-Scores ermöglicht es Ärzten, bereits kurz nach der Geburt den Gesundheitszustand von Neugeborenen besser als bisher zu ermitteln: Der „Combined-Apgar“ erweitert die Werteskala von 10 auf 17 Punkte.
Mit dem Vorschlag zur Reformation des Apgar-Scores, der seit seiner Entwicklung durch die us-amerikanische Anästhesistin Virginia Apgar 1953 eine feste Größe in der Geburtsmedizin darstellt, erweiterten Dresdner Ärzte unter der Leitung von Prof. Dr. Mario Rüdiger den gängigen Standard. Im Rahmen des Apgar-Scores wird weltweit eins, fünf und zehn Minuten nach der Geburt der Zustand von Neugeborenen mit einer Punktzahl zwischen null und zehn bewertet.
Der so ermittelte Wert liefert erste Hinweise, welche medizinischen Maßnahmen umgehend eingeleitet werden sollten. Der von den Dresdner Neonatologen entwickelte „Combined-Apgar“ trägt den Innovationen der Geburtsmedizin seit 1953 Rechnung und hat den Score an die moderne Neonatologie angepasst. Durch eine Erweiterung der Werteskala von zehn auf 17 Punkte kann der behandelnde Arzt den Zustand wesentlich genauer beschreiben, als beim etablierten Apgar-Score. Im Rahmen einer Promotionsarbeit wurde der neue Score in einer multizentrischen Studie an Frühgeborenen wissenschaftlich überprüft. Mittlerweile bescheinigen auch zwei weitere Arbeitsgruppen dem „Combined-Apgar“ eine bessere Aussagekraft als dem ursprünglichen Score. In Polen und Portugal wurde der „Combined-Apgar“ bereits in die nationalen Empfehlungen aufgenommen. Originalpublikation: Apgar score and risk of cause-specific infant mortality Mario Rüdiger et al.; The Lancet, doi: 10.1016/S0140-6736(15)60196-9; 2015