Um bei einer Kniegelenksarthrose Beschwerden zu mindern, kann Hyaluronsäure betroffenen Hunden ins Gelenk injiziert werden. Eine kleine klinische Studie untersuchte nun, ob die orale Gabe eine Alternative darstellen kann.
Die intraartikuläre Injektion von Hyaluronsäure wird in der Veterinärmedizin zur Therapie von Osteoarthrose eingesetzt. Eine orale Verabreichung spielt bisher keine bedeutsame Rolle, da hierzu erst wenige wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen. In einer randomisierten, klinischen Doppelblindstudie untersuchte die spanische Arbeitsgruppe um Prof. José Ignacio Redondo jetzt die Auswirkungen einer oralen Hyaluronsäure-Behandlung auf synoviale Entzündungsparameter bei Hunden mit Verletzungen des kranialen Kreuzbandes. Finanziert wurde die Studie durch das spanische Unternehmen Bioiberica. Alle 55 teilnehmenden Hunde erhielten ein Tibial Tuberositas Advancement (TTA). Nach dem Zufallsprinzip bekamen die Tiere danach entweder ein Placebo (n = 25) oder Hyaluronsäure (n = 30) oral über 10 Wochen.
Synovialflüssigkeit wurde vor- und 10 Wochen nach dem Eingriff gewonnen, um die Konzentration von Hyaluronsäure sowie der Biomarker Haptoglobin (HAP), Stickstoffmonoxid (NO) und Paraoxonase-1 (PON-1) zu bestimmen. Das Ergebnis: Tatsächlich konnten die Wissenschaftler nach 10 Wochen einen signifikanten Anstieg der Hyaluronsäure-Konzentration in der Synovialflüssigkeit sowie einen Rückgang der PON-1-Konzentration im Vergleich zum Ausgangswert feststellen. In der Placebogruppe dagegen nahm die Hyaluronsäure-Konzentration im betroffenen Gelenk im Laufe der Zeit ab.
Sergi Segarra, Projektleiter bei Bioiberica, erklärt: „Knie-, Ellenbogen- und Hüftgelenksarthrose sind häufige Erkrankungen beim Hund – insbesondere bei größeren Rassen und älteren Hunden –, die nach und nach biochemische, strukturelle, mechanische und funktionelle Veränderungen in den Gelenken hervorrufen. Hyaluronsäure ist dafür bekannt, die Gesundheit der Gelenke bei Tieren mit Arthrose zu unterstützen. Sie wird jedoch in der Regel ins Gelenk injiziert, wobei die Verabreichung eine gewissen Erfahrung benötigt. Unsere Studie zeigt, dass auch oral verabreichte Hyaluronsäure von Vorteil sein kann und das Potenzial für eine einfacher durchzuführende Behandlung bei Hunden unterstreicht.“
Ob dieser Effekt aber tatsächlich mit einer intraartikulären Hyaluronsäuretherapie zu vergleichen ist, müssen wohl in Zukunft weitere klinische Studien zeigen.
Die Originalpublikation haben wir euch hier und im Text verlinkt.
Bildquelle: Laula Co, Unsplash