Die Grippesaison startete in diesem Jahr ungewöhnlich früh, viele Fälle gibt es aber noch nicht. Dennoch warnen Experten, unter anderem vor einem Influenza-Subtyp, der unverhältnismäßig viele Ältere infiziert.
Die bevorstehende Grippewelle in Europa könnte für ältere und immungeschwächte Menschen verheerend sein, warnte das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) in dieser Woche. Sie könne die durch die COVID-19-Situation bereits strapazierten Gesundheitssysteme noch stärker belasten.
In Kroatien hat die saisonale Grippewelle früher als sonst begonnen. Die Erkrankungsfälle lägen laut ECDC schon jetzt über dem definierten saisonalen Schwellenwert. Das sei ungewöhnlich, wenn man bedenkt, dass die Gesamtzahl der Grippefälle in den meisten EU/EWR-Ländern nach wie vor niedrig ist, fügte die Behörde hinzu. Der in der EU am häufigsten gemeldete Subtyp des Influenzavirus H3N2 betrifft unverhältnismäßig viele ältere Menschen und wird mit einer geringeren Wirksamkeit des Impfstoffs in Verbindung gebracht.
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„Die frühen Nachweise des Subtyps A (H3N2) sind ein Hinweis darauf, dass die kommende Grippesaison schwerwiegend sein könnte“, erklärt Pasi Penttinen, Leiter des Grippeprogramms des ECDC. „Allerdings können wir nicht mit Sicherheit wissen, wie die kommende Grippesaison aussehen wird.“
Penttinen fordert das Gesundheitspersonal auf, sich vor dem Winter sowohl gegen COVID-19 als auch gegen Grippe impfen zu lassen. Auch Distanz und Hygienemaßnahmen seien für alle wichtig seien, insbesondere für diejenigen, die in Pflegeheimen und im Gesundheitswesen arbeiten.
Laut aktuellem WHO-Bericht gibt es aber global gesehen noch keinen Grund zur Sorge. Trotz kontinuierlicher und teilweise verstärkter Grippetests in einigen Ländern blieb die Influenzaaktivität bislang weltweit auf einem niedrigeren Niveau als für diese Jahreszeit erwartet.
Bildquelle: Rowan Heuvel, Unsplash