Durch Aufklärung der Molekülstruktur des Proteins RemA gelang es Forschern, eine entscheidende Forschungslücke zur Bildung von Biofilmen zu entschlüsseln. Dies könnte in Zukunft relevant sein für Bekämpfung von bakteriellen Krankheitserregern.
Als Biofilme bezeichnet die Wissenschaft Bakteriengemeinschaften, die in einer gewebeartigen Schicht zusammenleben. Biofilme besitzen große medizinische Bedeutung, immerhin schützt sich der Großteil der bekannten bakteriellen Krankheitserreger durch Biofilme vor der körperlichen Immunabwehr und vor Antibiotika.
Bei der Bakteriengruppe der Firmicutes schaltet das Protein RemA die drei wichtigsten Gengruppen an, die dazu führen, dass die Bakterien Biofilme bilden. „Wie dieses Molekül die Differenzierung der Zelle steuert, war in den mechanistischen Einzelheiten bisher noch nicht bekannt“, erklärt der Biochemiker Professor Dr. Gert Bange von der Philipps-Universität Marburg, der die Forschungsarbeit leitete.
Insbesondere wusste die Wissenschaft noch nicht, wie RemA mit denjenigen Abschnitten der Erbsubstanz DNA interagiert, die den Aufbau des Biofilms beeinflussen. Das Team klärte die Molekülstruktur von RemA auf, um die bestehende Forschungslücke zu schließen. Dabei kam heraus, dass sich acht Kopien des Proteins zu einem Ring zusammenschließen – die Forschungsgruppe vergleicht ihn mit einem Donut.
Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung der Philipps-Universität Marburg. Die Originalpublikation findet ihr hier.
Bildquelle: Alberto Bobbera, unsplash.