Von Impf-Stopps, über ungenügenden Schutz bis zu Auffrischimpfungen: In Sachen Corona hat sich in dieser Woche wieder einiges getan.
Die mRNA-Impfstoffe gegen COVID-19 von den Unternehmen Moderna und Biontech/Pfizer werden häufig mit einem erhöhten Myokarditis- und Perikarditis-Risiko assoziiert. In Schweden und Dänemark werden nun, aufgrund der möglichen Nebenwirkungen, die Impfungen von Jüngeren mit Moderna pausiert. Der Impfstoff Comirnaty® wird weiterhin eingesetzt.
Spikevax® wird zunächst in Schweden bei Personen des Jahrgangs 1991 oder jünger nicht mehr eingesetzt, in Dänemark gilt die Regelung für unter 18-Jährige. Die Behörden berufen sich dabei auf eine Registerstudie aus Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden, die bisher noch nicht veröffentlicht wurde. Die Daten wurden wohl schon bei der EMA eingereicht. Demnach sei das Myokarditis- und Perikarditis-Risiko bei Spikevax® höher als bei Comirnaty®. Junge Männer seien bekannterweise nach der zweiten Impfung mit einem der beiden mRNA-Impfstoffe besonders betroffen. Ob Norwegen und Finnland nachziehen, ist bisher noch nicht bekannt.
Die STIKO rät nun Geimpften, die ihre Vakzine gegen COVID-19 vom Hersteller Johnson & Johnson erhalten haben, eine Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff. Eine offizielle Empfehlung gibt es allerdings noch nicht. Die Booster-Impfung kann dabei schon vier Wochen nach Erhalt der einmaligen J&J-Dosis erfolgen. Die Entscheidung beruft sich auf die vermehrten Impfdurchbrüche im Verhältnis zu den verabreichten Dosen. Außerdem sei auch die Wirksamkeit gegen die vorherrschende Delta-Variante im Vergleich zu den anderen Impfstoffen gering. Der Impfschutz sei deshalb ungenügend.
Demnächst können Ärzte über eine Praxissoftware Impfzertifikate für Auffrischimpfungen ausstellen. Die Softwarehersteller werden dazu ein kostenloses Update zur Verfügung stellen. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hatte Anfang September den entsprechenden Praxisverwaltungssystem-Herstellern die Anforderungen an die Zertifikate für Auffrischimpfungen zur Verfügung gestellt, worauf eine Implementierung unverzüglich erfolgen sollte. Nach Abnahme des BMG wird das entsprechende Update von den Herstellern zur Verfügung gestellt.
Alternativ kann der Impfzertifkatsservice des Robert-Koch-Instituts (RKI) genutzt werden. Die Erstellung wird mit zwei Euro vergütet, wobei bei der Nutzung des RKI-Services eine Vergütung von sechs Euro erfolgt, da durch die händische Eingabe ein höherer Aufwand entsteht. Arztpraxen können auch Zertifikate für Personen ausstellen, die sie nicht selbst geimpft haben. Für nachträgliche Ausstellungen und bei Abhandenkommen von bereits ausgestellten Zertifikaten, erfolgt ebenfalls eine Vergütung.
Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland befindet sich laut Angaben des RKI nun bei 63,8. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 10.429 COVID-19-Neuinfektionen und verzeichneten 86 COVID-19-Todesfälle.
Nach aktuellen Daten des RKI wurden am 7. Oktober 202.119 Impfdosen in Deutschland verabreicht, wovon 93.333 Dosen zu einer vollständigen Impfung führten. 50.154 Dosen wurden als Auffrischungsimpfungen verabreicht. Somit haben insgesamt 56.911.049 Personen bzw. 68,4 Prozent der Gesamtbevölkerung mindestens eine Impfdosis erhalten. Davon sind 54.144.418 Personen vollständig geimpft, was einem Anteil von 65,1 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht.
Laut Angaben des RKI sind aktuell 21.447 von 25.190 verfügbaren Krankenhausbetten belegt, was einem Anteil von 85,14 Prozent entspricht. Davon sind 1.374 bzw. 6 Prozent COVID-19-Intensivpatienten, von denen 756 bzw. 55 Prozent invasiv beatmet werden müssen.
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