Qualzuchten werden ein immer größeres Thema für Tierärzte und Veterinärämter. Um Amtstierärzten den Umgang mit diesen Fällen zu erleichtern, hat die Kammer ihr Infomaterial aktualisiert.
Köpfe, die zu groß für eine natürliche Geburt sind, Nasen, die zu platt zum Atmen sind, massive Faltenbildung als Keimfallen, große empfindliche Augen, Zahnfehlstellungen und Skelettprobleme – das sind nur ein paar der Merkmale, die zwar immer mehr zum Trend werden, für die jeweiligen Tiere aber oft großes Leid bedeuten.
Mit dem Ziel, die Arbeit für die Amtstierärzte im Kampf gegen Qualzuchten bei Hund und Katze zukünftig zu erleichtern, haben die Mitglieder der BTK-Ad-hoc-Arbeitsgruppe (AG) „Qualzucht Kleintier“ die 2018 erarbeitete Entscheidungshilfe für Amtstierärzte zur Beurteilung der Qualzuchtausprägungen umfassend überarbeitet. Die ursprünglich nur für den brachyzephalen Hund erstellte Entscheidungshilfe wurde hinsichtlich des erfassten Spektrums an Qualzuchtmerkmalen über die Brachyzephalie hinaus erweitert und ist zudem nun auch für die Katze verfügbar.
Ziel ist es, die Entscheidung, ob eine Anordnung nach § 16a Tierschutzgesetz erforderlich ist sowie dessen fachliche Begründung zu erleichtern. Die neuen Bögen bestehen aus einem durch die Besitzer auszufüllenden Mantelbogen sowie einem separaten Bogen für die (amts-) tierärztliche Beurteilung. Diese Zweiteilung soll zu einer besseren Übersichtlichkeit und leichteren Handhabung beitragen.
Die Bögen sind als veränderbare Dokumente über die Homepage der Bundestierärztekammer (BTK) verfügbar. So soll es den Amtstierärzten möglich sein, die Dokumente dem jeweils bestehenden Bedarf entsprechend anzupassen.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der Bundestierärztekammer.
Bildquelle: Rodolfo Sanches Carvalho, unsplash