Das BfArM weist erneut auf die Gefahr venöser Thromboembolien unter Einnahme der Antibabypille hin. Was im neuen Rote-Hand-Brief steht, lest ihr hier.
In mehreren Studien wurde das Risiko für Thromboembolien bei kombinierten hormonalen Kontrarezeptiva (KHK) untersucht. Die Daten zeigen, dass sich einzelne KHK in Bezug auf das VTE-Risiko voneinander unterscheiden: Präparate mit Levonorgestrel, Norethisteron oder Norgestimat sind mit dem niedrigsten Risiko verbunden.
Das ist an sich nichts Neues; umso überraschender, dass die Verordnungen von KHK mit höherem Thromboserisiko im Gegensatz zu anderen verfügbaren Präparaten noch immer so häufig sind.
Zu dieser Problematik gibt es bereits mehrere Rote-Hand-Briefe. Eine Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigt: Nur 48 Prozent der Pillenanwenderinnen bis zu einem Alter von 22 Jahren (Verordnung zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung möglich) erhielten im vergangenen Jahr ein Präparat der niedrigsten Risikostufe.
Das BfArM gibt im aktuellen Rote-Hand-Brief folgende Empfehlungen:
Das BfArM stellt auch eine Tabelle zur Verfügung, die das VTE-Risiko verschiedener Kombinationen auflistet. Es sei stets zu bedenken, dass das VTE-Risiko im ersten Jahr der Anwendung und nach einer Wiederaufnahme der Einnahme (nach einer Pause von vier Wochen oder mehr) am höchsten ist.
Weitere Faktoren, die das Thromboembolierisiko erhöhen:
Einige dieser Risikofaktoren können sich durchaus ändern. Es sei daher wichtig, den Status der Patientinnen regelmäßig zu überprüfen. Anwenderinnen sollten immer auf mögliche Symptome einer Thromboembolie hingewiesen werden. Das BfArM warnt, dass Thromboembolien oft ohne für Laien ersichtliche Symptome eintreten.
Weitere Informationen zum neuen Rote-Hand-Brief findet ihr hier.
Bildquelle: Reproductive Health Supplies Coalition, Unsplash.