Viele Frauen erhalten während der Wechseljahre eine Hormonersatztherapie. Eine Studie untersuchte nun, ob die verschiedenen Präparate mit einem erhöhten Risiko für Demenz einhergehen.
Ist eine Hormonersatztherapie mit einem erhöhten Risiko für Demenz assoziiert? Das untersuchte eine aktuelle Studie, die im BMJ erschienen ist. Die Autoren analysierten dabei auch, ob Art des Präparats und Einnahmedauer dabei eine Rolle spielten.
Im Rahmen zweier Fall-Kontroll-Studien mit integrierter Kohortenstudie („nested“) verwendeten die Forscher Daten von Patientinnen, die in QResearch und Clinical Practice Research Datalink (CPRD) erfasst sind. Die Probandinnen waren 118.501 Frauen im Alter von 55 Jahren oder älter mit einer zwischen 1998 und 2020 diagnostizierten Demenz.
Insgesamt hatten 16.291 (14 %) der Frauen mehr als drei Jahre vor der Diagnose eine Hormonersatztherapie erhalten. In der Kontrollgruppe (497.416 Frauen) waren es ebenfalls 14 % (68.726). Die Forscher halten fest, dass eine entsprechende Therapie nicht mit einem generell erhöhten Demenzrisiko einherzugehen scheint.
Im Gegenteil: In beiden Gruppen wurde bei den unter 80-Jährigen festgestellt, dass das gesamte Demenzrisiko sogar reduziert war, wenn die Frauen reine Östrogen-Therapien über 10 Jahre oder mehr erhalten hatten. Dagegen steht ein erhöhtes, spezifisches Risiko für eine Alzheimer-Erkrankung bei Frauen, die eine Östrogen-Progesteron-Therapie über einen Zeitraum zwischen 5 und 9 Jahren erhalten hatten.
Die Studie findet ihr hier und im Text verlinkt.
Bildquelle: Dylan Sauerwein, Unsplash