Mitte September wurde in Bremen bei einem illegal eingeführten Hundewelpen Tollwut diagnostiziert. Ein guter Anlass, an die Gefahren zu erinnern, die beim Kauf eines Tieres im Internet lauern.
Medienberichte über einen Tollwutfall bei einem Welpen in Bremen, der laut Angaben aus Südosteuropa stammte, haben vor Kurzem für Aufregung gesorgt. Die Bundestierärztekammer (BTK) nimmt den traurigen Fall zum Anlass, um erneut auf die Gefahren des illegalen Welpenhandels aufmerksam zu machen. „Dass die Möglichkeit besteht, durch einen ungeimpften Welpen aus dem Ausland eine schwere Krankheit wie z. B. Parvovirose, Staupe oder auch Tollwut mit nach Deutschland zu bringen, ist nicht überraschend oder neu“, so BTK-Präsident Dr. Uwe Tiedemann. „Die zukünftigen Tierbesitzer lassen sich aber leider immer wieder von den günstigen Preisen locken, auch wenn sie danach oftmals viel Geld in der Tierarztpraxis lassen müssen, um das neue Familienmitglied noch retten zu können. Sinn macht so ein vermeintlich billiger Welpenkauf also nicht“, warnt er.
Nicht erst seit der COVID-19-Pandemie läuft das profitable Geschäft mit den niedlichen, aber oft infizierten oder sehr kranken Billigwelpen über die Landesgrenzen hinweg. Diese Krankheiten haben ihren Ursprung in der nicht artgerechten Haltung und Aufzucht der Hunde. Die Welpen stammen meist aus Vermehrungszuchten aus Osteuropa, werden auf engstem Raum gehalten, sind weder geimpft noch entwurmt und werden viel zu früh von der Mutter und ihren Geschwistern getrennt. „Falls Papiere vorgelegt werden, sind diese oft gefälscht und die Herkunft der Tiere ist kaum zu verfolgen“, erklärt Tiedemann.
Die BTK weist außerdem auf ihrer Seite erneut darauf hin: „Die Anschaffung eines Hundes sollte gründlich überlegt sein. Wenn man sich dann dafür entscheidet, sollte man entweder zu einem seriösen Züchter gehen oder einem der vielen Tiere aus dem Tierheim ein neues Zuhause geben.“
Zum Auslegen in der Praxis findet ihr eine Checkliste für einen anstehenden Welpenkauf bei der Informationsinitiative zum illegalen Welpenhandel des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Sie soll den zukünftigen Besitzern helfen, unseriöse Angebote im Internet zu erkennen.
Diese Meldung basiert auf einer Pressemitteilung der Bundestierärztekammer.
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