Das Wundmanagement nimmt einen großen Teil des klinischen Alltags ein und ist damit auch mit hohen Kosten verbunden. Die gesundheitsökonomischen Aspekte im Gesundheitswesen sind dabei nicht zu unterschätzen. Das Ziel ist eine bestmögliche Versorgung für die Patienten mit zugleich geringstmöglichen Kosten. Materialien, die bei der Wundversorgung zum Einsatz kommen, sollen von höchster Qualität, einfach handzuhaben und kosteneffizient sein.1
Die Gesamtkosten für die Wundversorgung in Deutschland belaufen sich jährlich auf etwa 8 Milliarden Euro. International liegen die Ausgaben bei 3 % der Gesamtausgaben im Gesundheitswesen. Bei diesen hohen Kosten stellt sich die Frage, ob Wirtschaftlichkeit und Qualität vereinbar sind. Dabei stehen sich bei der Wundversorgung zwei Ansätze gegenüber: die traditionelle und die moderne Wundversorgung. Traditionell werden Wunden mit trockenen, sterilen Verbänden und Pflastern versorgt. Dabei ist das gewünschte trockene Wundmilieu ein Überbleibsel aus einer Zeit, in der Antibiotika, antiseptische Wirkstoffe und Verbandmittel mit keimreduzierendem Zusatznutzen nicht unkompliziert verfügbar waren. Wenngleich ein trockenes Wundmileu ein Infektionsmanagement vereinfacht, fördert es die Wundheilung nur bedingt. Nach aktuellem Stand der Wissenschaft ist ein feuchtes Wundmilieu überlegen und führt zu einer schnelleren Wundheilung – dies macht sich die moderne Wundversorgung zu Nutze. Hier kommen auch High-Tech-Wundauflagen zum Einsatz, die dabei unterstützen, sowohl die Wundfeuchtigkeit als auch die Keimlast in der Wunde effektiv zu managen. Die Vorstellung, moderne Wundversorgung sei deshalb teurer als die traditionelle Wundversorgung, ist nach Kosten-Effektivitäts-Analyse aber falsch. Diese Analyse wird unter Einbezug von zwei Aspekten durchgeführt: a) Wie viele Behandlungstage vergehen bis zur Schließung der Wunde? b) Wie gut ist die Adhärenz des Patienten? Es stellt sich heraus, dass mit dem modernen Wundmanagement die Kosten um 43 % gesenkt werden können im Vergleich zu den herkömmlichen Methoden. Aufgrund der verkürzten Behandlungsdauer zeichnet sich zudem eine Verbesserung der Behandlungsqualität ab.
Lymphödeme sind Flüssigkeitsansammlungen in der Haut oder Unterhaut und kommen am häufigsten an den Extremitäten vor. Sie zählen zu den chronischen Entzündungserkrankungen des Interstitiums. Lymphödeme können entweder einen genetischen Hintergrund haben (primäres Lymphödem) oder erworben werden (sekundäres Lymphödem). Auslöser sind Fehlbildungen oder Beschädigungen des lymphatischen Systems, die Ansammlungen der Lymphe zu Folge haben.3 Im fortgeschrittenen Stadium können entzündete und stark exsudierende Wunden entstehen, bei denen dringender Behandlungsbedarf besteht.4
In einem Fallbericht von einer 53-jährigen Patientin waren chronische Ulzerationen als Folge eines Lymphödems in den Beinen zu erkennen (s. Abb. 1a, Vorstellung 12.02.2019). Die Ursache für das Lymphödem war eine Paraparese in Folge von Multipler Sklerose. Aus diesem Grund haben sich chronischen Wunden entwickelt und waren deutlich sichtbar an beiden Unterschenkeln. Seit April 2018 beklagte die Patientin bereits großes Leid. Die Wunden waren stark exsudierend und die Wundumgebung war mazeriert und stark gerötet. Zudem litt die Patientin unter großen Schmerzen sowie enormen Juckreiz. Die Behandlung mit verschiedenen Kompressionssystemen waren nicht erfolgreich gewesen, da die Kompressionstherapie nicht ausreichend an die Bedürfnisse der Patientin angepasst wurde.4
Nach der Vorstellung erfolgte eine Anpassung der Therapie. Zu den therapeutischen Maßnahmen gehörten eine Entstauungstherapie mit Hilfe von adäquat angepassten Kompressionssystemen, eine manuelle Lymphdrainage (MLD) und eine mechanische Wundreinigung . Die Wundversorgung erfolgte mit Hilfe von Zetuvit® Plus Silicone5 undeinem Corticoiddermatikum mit antimikrobieller und antimykotischer Komponente . Zetuvit® Plus Silicone ist einfach anzuwenden, kann hohe Exsudatmengen aufnehmen und hat eine komfortable Polsterung auch unter Druck. Zetuvit® Plus Silicone nimmt somit keimbelastetes Wundexsudat, auch unter der Kompressionstherapie, mit herausragender Effizienz auf, zeichnet sich durch eine sehr gute Haftung aus, was die Applikation auch an komplizierten Körperstellen leichter macht. Die mit Silikon beschichtete Wundkontaktschicht verhindert darüber hinaus das Verkleben, wodurch der Verbandwechsel erleichtert wird und die Wundränder geschützt sind. Im Fall der 53-jährigen Patientin konnte mit Hilfe von Zetuvit® Plus Silicone nach weniger als drei Monaten eine vollständige Abheilung der Wunden erreicht werden (s. Abb. 1b, Behandlungsabschluss 30.04.2019).
Die richtige Wundauflage in Verbindung mit adäquater Kompression als Kausalthearapie kann für den Erfolg der jeweiligen therapeutischen Maßnahmen entscheidend sein. Darüber hinaus bedeutet die Verwendung von qualitativ hochwertigen Wundauflagen, die mit einer modernen Wundversorgung einhergehen, zusätzlich eine erhebliche Reduktion der Behandlungskosten. Maßgeblich entscheidend ist dabei die Verringerung der Behandlungsdauer.4 Auf diese Art und Weise lassen sich Wirtschaftlichkeit und Qualität vereinen, gerade bei der Versorgung von chronischen Wunden.
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