Bei Morbus Crohn-Patienten kann verändertes Darmgewebe durch die Elastografie nicht-invasiv diagnostiziert werden. Sie kann künftig dabei helfen, den medikamentösen Behandlungserfolg zu objektivieren oder den optimalen Zeitpunkt für eine Operation festzulegen.
Eine nicht-invasive Beurteilung der mechanischen Gewebeeigenschaften des Darms bei Morbus Crohn war bisher nicht möglich. Wissenschaftler um Prof. Daniel C. Baumgart von der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Hepatologie und Gastroenterologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, haben in ihrer Studie nun erstmals den Einsatz der Elastografie bei Patienten mit Morbus Crohn untersucht. Als neueres bildgebendes Verfahren ist die Elastographie eine Weiterentwicklung sowohl der Ultraschalldiagnostik als auch der Magnetresonanztomographie (MRT).
Die Mediziner haben den Zustand von gesundem und erkranktem Darmgewebe bei Patienten vor, während und nach einer Operation mit verschiedenen Methoden untersucht. Dabei konnten sie eine sehr hohe Korrelation zwischen den mittels Elastografie gemessenen und den durch herkömmliche physikalische Methoden gewonnenen Daten feststellen. Ultraschallbild der Darmwand mit einem verengten Abschnitt (Stenose). Die Darmwandeigenschaften werden von der Elastographie in Echtzeit farbkodiert, wobei Blau härteres Gewebe anzeigt. © D.Baumgart „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Elastografie alle Voraussetzungen erfüllt, um sie zu einer verlässlichen Methode zur objektiven Beurteilung der Darmgewebeeigenschaften zu entwickeln, die zudem ohne Gewebeproben oder Kontrastmittel auskommt. Dies ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur individualisierten und nachhaltig besseren Behandlung von Morbus Crohn Patienten“, resümiert Baumgart. Originalpublikation: US-based Real-time Elastography for the Detection of Fibrotic Gut Tissue in Patients with Stricturing Crohn Disease Daniel C. Baumgart et al.; Radiology, doi: 10.1148/radiol.14141929; 2015