Das West-Nil-Fieber ist eine Tierseuche, die auch in Deutschland auftritt – eine regelmäßige Risikobewertung ist daher wichtig. Hier erfährst du mehr zur aktuellen epidemiologischen Lage.
Das West-Nil-Virus (WNV) kann Vögel und auch Säugetiere wie Pferde und Menschen infizieren und wird hauptsächlich durch Stechmücken der Gattungen Culex, Aedes und Ochlerotatus übertragen. Aber auch die Asiatische Tigermücke, die sich in Europa mehr und mehr ausbreitet, kann das Virus in sich tragen. Eine Übertragung durch Tröpfchen und Schmierinfektionen hingegen gilt als selten. Trotzdem schätzen Experten den Erreger als hartnäckig ein – offenbar ist er in der Lage, auch bei den hiesigen Temperaturen zu überwintern.
Die Folgen einer Infektion beschränken sich nicht nur auf grippeähnliche Symptome, sondern können im schlimmsten Fall auch eine Enzephalitis oder eine Meningitis mit tödlichem Verlauf nach sich ziehen. Um das Fieber diagnostizieren zu können, kann das virale Genom durch Nukleinsäureextraktion aus Gewebeproben mittels RT-PCR nachgewiesen werden. Für die serologische Diagnostik stehen EIAs zur Bestimmung von IgG- und IgM-Antikörpern zur Verfügung. Zur Bestätigung wird ein Neutralisationstest verwendet.
Der Bericht des Radar Bulletin – in dem regelmäßig die Lage zur Ausbreitung von Tierseuchen zusammengefasst wird – zeigt, dass die Tierseuche bereits in Deutschland und anderen europäischen Ländern auftritt. In östlichen Gebieten Deutschlands wiesen nicht nur zwei Pferde, sondern auch mehrere Vögel in Privathaltung und aus verschiedenen Tierparks das WN-Virus auf. Gegenüber dem ECDC wurden außerdem 27 menschliche Infektionen in Europa gemeldet – aus Griechenland, Italien, Österreich und Rumänien.
Momentan stehen für die Behandlung des West-Nil-Fiebers noch keine spezifischen Medikamente zur Verfügung. Die Therapie kann daher bisher nur symptomatisch erfolgen.
Bildquelle: USGS, unsplash.