Die Pandemie hat auch auf Tiere ihre Auswirkungen. Eine Studie ergab, dass Faktoren, die im Zusammenhang mit dem Lockdown standen, bei Pferden und Ponys das Risiko für Fettleibigkeit und Hufrehe erhöhten.
Die Arbeit aus Großbritannien untersuchte die Auswirkungen von COVID-19-bezogenen Maßnahmen auf das Management und das Wohlergehen von Pferden und konzentrierte sich dabei insbesondere auf die Erkrankungen Hufrehe und Fettleibigkeit.
Die Hufrehe ist eine aseptische Entzündung der Huflederhaut, bei der sich die Hufkapsel von der Lederhaut ablöst. Es gibt verschiedene Auslöser für die Erkrankung, die in jedem Fall mit einer Störung der Mikrozirkulation des Blutes im Bereich der Huflederhaut einhergeht.
Ziel der Studie war es nicht nur, die Auswirkungen der Pandemie und des landesweiten Lockdowns auf bereits anfällige Pferde und Ponys zu bewerten. Auch wollten die Autoren Herausforderungen bei der Umsetzung von Empfehlungen identifizieren um später das Erstellen von Handlungsanweisungen und Leitlinien für künftige Notfallsituationen zu erleichtern.
Ashley Ward, Erstautorin und Doktorandin am Scotland’s Rural College (SRUC), erklärt: „Wir haben herausgefunden, dass Faktoren, die mit dem Einstallen zusammenhängen, das Wohlergehen von Pferden und Ponys mit dem Risiko für Übergewicht und Hufrehe gefährden können“. Dazu würden uneinheitliche Informationen und Anweisungen, Schwierigkeiten bei der Umsetzung von Gesundheitsmaßnahmen im Stall und eine reduzierte Bewegung der Pferde gehören. „Wir kamen zu dem Schluss, dass Leitlinien für die Haltung von gefährdeten Pferden und Ponys in Zusammenarbeit mit Veterinär- und Tierschutzexperten entwickelt werden sollten. Dies würde dazu beitragen, die negativen Auswirkungen künftiger Lockdowns in Großbritannien zu verringern.“
Die Studienergebnisse legen nahe, dass ein gemeinschaftlicher, branchenübergreifender Ansatz für die Entwicklung und Herausgabe spezifischer Leilinien wichtig ist. Die Forscher hoffen, dass ihre Ergebnisse einen wichtigen Bezugspunkt für künftige Entscheidungen über öffentliche Gesundheitsmaßnahmen liefern, die sich auf das Wohlergehen von Pferden auswirken könnten. Die Studie wurde parallel zu einer anderen Untersuchung des SRUC durchgeführt, die zu dem Ergebnis kam, dass die Pandemie auch Auswirkungen auf die Interaktion zwischen Pferdebesitzern und ihren Tieren hatte.Bildquelle: Filipe Dos Santos Mendes, unsplash