Beginnender Typ-1-Diabetes bei Kindern muss frühzeitig behandelt werden. Dass Krankenhauseinweisungen bei diabetischen Ketoazidosen aber überraschend oft verspätet sind, zeigt jetzt eine Studie.
Eine verspätete Therapie von Typ-1-Diabetes kann zu einer diabetischen Ketoazidose (DKA) führen – mit unter Umständen tödlichen Konsequenzen. In einer prospektiven Beobachtungsstudie wollten schwedische Forscher feststellen, wann Kinder und Jugendliche mit DKA bei Aufnahme im Krankenhaus direkt behandelt wurden. Sie analysierten dazu das Bewusstsein der Eltern in Bezug auf Diabetessymptome und verspätete Überweisungen von ersten Anlaufstellen zu pädiatrischen Notfallstationen.
Eingeschlossen wurden 237 Patienten (0–18 Jahre), die zwischen 2015 und 2017 mit beginnendem Typ-1-Diabetes und DKA in ein Krankenhaus eingewiesen wurden. Fragebögen dazu wurden von den Angehörigen und dem zuständigen Krankenhauspersonal ausgefüllt. 39 % der Eltern hatten bereits vor ärztlichem Erstkontakt den Verdacht, ihr Kind könnte Prädiabetes entwickelt haben. Daten der Swedish National Diabetes Registry (SWEDIABKIDS) wurden als Vergleich herangezogen. Eine verspätete Überweisung war definiert als Kontakt mit einer ärztlichen Anlaufstelle aufgrund von Diabetessymptomen 0–4 Wochen vor Krankenhauseinweisung (ohne sofortige Überweisung) oder bei festgesteller Hyperglykämie während ärztlichem Erstkontakt (ohne sofortige Überweisung).
Verspätete Überweisungen waren bei Kindern, die bereits wegen möglicher Diabetessymptome in Behandlung waren, überraschend häufig (in 43 % der Fälle). Im Ergebnis war aber der elterliche Verdacht, dass das Kind Diabetes entwickelt haben könne, mit milderen DKA zum Zeitpunkt der Krankenhauseinweisungen assoziiert. Die Autoren fassen zusammen, dass Aufklärung und ein Bewusstsein für Diabeteserkrankungen unerlässlich sei.
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Bildquelle: Daria Gordova, Unsplash