In den Niederlanden gab es einen Ausbruch hochpathogener Influenzaviren auf einem Hof mit Ziergeflügel. Außerdem fanden Forscher einen Gendefekt, der Menschen anfälliger für eine Vogelgrippe-Infektion machen kann.
Die Vogelgrippe ist eine Sonderform der Influenza und kommt bei Vögeln, v. a. Hühnern, Wasservögeln und Tauben vor. In seltenen Fällen können sich auch Menschen mit dem Virus infizieren – die Erkrankung verläuft bei ihnen dann oft tödlich. Vor allem in China, wo das Virus bei Geflügel weit verbreitet ist, kommt es immer wieder zu lebensgefährlichen Infektionen mit hochpathogenen Subtypen.
Ein Team von Wissenschaftlern aus China, Deutschland und der Schweiz fand jetzt Hinweise darauf, dass manche Menschen ein genetisch bedingt höheres Risiko für eine Infektion mit dem Influenzavirus H7N9 haben könnten als andere. Für ihre Studie untersuchten sie Mitarbeiter von Geflügelbetrieben, die – trotz engem Kontakt zu den Tieren– nur 7 Prozent der Infektionen in China ausmachen.
Die Forscher sequenzierten die Genome von gesunden und erkrankten Mitarbeitern und verglichen die DNA von 217 H7N9-Patienten mit 116 gesunden Arbeitern. Dabei stießen sie auf Varianten des Gens MX1, die eine höhere Anfälligkeit plausibel erklären könnten. MX1 kodiert für das Protein MxA („myxovirus resistance protein A“), welches ein zentraler Akteur des angeborenen Immunsystems ist und eine Rolle bei der Abwehr der Viren spielt.
MX1 scheint außerdem eine Polymerase zu hemmen, mit der die Viren ihr Erbgut in den Zellen vervielfältigen, um es in neue Viruspartikel einzubauen. Die Forscher zeigten in ihrer Arbeit, dass dieser Abwehrmechanismus bei Menschen mit der MX1-Genvariante häufig nicht mehr funktioniert. Keiner der gesunden Studienteilnehmer wies diesen Gendefekt auf.
In der niederländischen Ortschaft Heeten (Provinz Overijsel) diagnostizierten Behörden hochpathogene aviäre Influenzaviren (HPAI-Viren) bei Zierwasservögeln (Schwäne, Enten) eines Hofes. Es handele sich um Viren vom Subtyp H5N1. Um eine Ausbreitung zu verhindern, wurden etwa 665 Tiere gekeult und ein Transportverbot in einem Radius von 10 Kilometern eingerichtet. 36 Geflügelhöfe betrifft das Transportverbot, welches Geflügel, Eier, Geflügelmist, sowie andere Tiere und tierische Produkte einschließt.
Bildquelle: CDC, unsplash