Mit Roxadustat gibt es ein neues Mittel zur Therapie der renalen Anämie. Die Europäische Kommission hat den HIF-PH-Inhibitor nun zugelassen.
Weltweit leidet jeder zehnte Mensch an einer chronischen Nierenerkrankung (CKD), jeder fünfte davon hat eine Anämie. Zur renalen Anämie kommt es wegen verminderter Erythropoietinproduktion in den Nieren. Sie geht mit einem erhöhten Risiko für Krankenhauseinweisungen, kardiovaskulären Komplikationen und erhöhtem Sterberisiko einher. Bisher werden Patienten mit renaler Anämie mit Bluttransfusionen behandelt – das kann aber die Chancen auf eine Nierentransplantation verringern und das Komplikationsrisiko erhöhen.
Die Europäische Kommission hat jetzt Roxadustat (Evrenzo®, Astellas Pharma) zur Therapie der renalen Anämie zugelassen. Das Medikament, welches zu den sogenannten HIF-PH-Inhibitoren oder auch HIF-Stabilisatoren zählt, wird oral verabreicht.
Die Zulassung basiert auf den Ergebnissen aus acht randomisierten Studien mit weltweit 9.600 eingeschlossenen Patienten. Roxadustat führte bei Patienten mit symptomatischer Anämie bei CKD wirksam zum Erreichen und Aufrechterhalten der Hämoglobin-Zielspiegel (10–12 g/dl) – unabhängig von Dialysestatus und einer vorherigen Behandlung mit Erythropoese-stimulierenden Substanzen. Nebenwirkungen, die bei den Anwendern auftraten waren Nierenversagen, Harnwegsinfekte, Pneumonie und Bluthochdruck.
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