Ein Forscherteam hat einen neuen Mechanismus entdeckt, der den natürlichen Zelltod verhindert. Die Ergebnisse könnten künftig dabei helfen, gezielte Krebstherapien noch effektiver zu machen.
Immunzellen in unserem Organismus geben im Idealfall Krebszellen das Signal, sich selbst umzubringen. So schützt diese „Immun-Polizei“ unseren Körper vor der Ausbreitung schädlicher Zellen oder Virusinfektionen. Bei einer Fehlfunktion wird der Organismus krank. Eine wichtige Rolle bei diesen Prozessen in der und um die Zelle spielen Hexokinasen. Die Enzyme schneiden den „Klingeldraht“ durch, der einer Zelle den programmierten Zelltod signalisiert. Dadurch können Tumorzellen den Zelltod umgehen.
„Hexokinasen erkennen das Signalmolekül und transportieren es von dem Wirkort, den Mitochondrien, weg. Dieser selektive Schutzmechanismus gegen den geregelten Zelltod, auch Apoptose genannt, an den Mitochondrien in unseren Zellen könnte unter anderem eine wichtige Rolle bei der Beseitigung, insbesondere von Krebszellen durch das Immunsystem spielen“, erklärt Prof. Frank Edlich, Direktor des Veterinär-Physiologisch-Chemischen Instituts. In vielen Tumortherapien wird diese „Klingel“, die den natürlichen Zelltod bewirkt, genutzt. Diese Therapien könnten effektiver werden, wenn man mit dem Wissen um den Schutzmechanismus der Zelle sicherstellt, dass der „Klingeldraht“ intakt bleibt.
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