Nach dem ersten Shot des AstraZeneca-Impfstoffs setzt man auf die zweite Dosis mit einem mRNA-Vakzin. Doch wie gut wirkt die Kombi gegen die Delta-Variante?
Nachdem sich die AstraZeneca-Impfung als weniger wirksam herausgestellt hatte als erwartet, änderten vielen Länder ihre Impfempfehlung. Jetzt sollten Impflinge nach der ersten Dosis AstraZeneca einen mRNA-Impfstoff als Zweitdosis bekommen. Studien konnten bereits zeigen, dass die Wirksamkeit der Impfung so deutlich gesteigert werden konnte. Doch wie die Sache mit den neuen Varianten aussieht, war bislang unklar.
Diese Lücke schließt nun die Arbeit einer deutschen Forschergruppe, die im Lancet erschienen ist. Sie analysierten das Blutserum von Geimpften, die zwei Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs erhalten haben (Gruppe 1, n = 12) und jenen, die erst den AstraZeneca- und dann den Biontech-Impfstoff erhalten haben (Gruppe 2, n = 11) und überprüften die Fähigkeit, die neuen Corona-Varianten zu neutralisieren. Das mittlere Dosisintervall zwischen Erst- und Zweitdosis betrug knapp 74 Tage und unterschied sich nicht zwischen den beiden Gruppen.
Probanden der Gruppe 1 wiesen demnach durchschnittlich deutlich weniger neutralisierende Antikörper auf als die Gruppe, die mit dem heterologen Impfschema immunisiert wurde. Auch die Neutralisationskapazität des Plasmas von Personen aus Gruppe 1 war gegenüber den Beta-, Gamma- und Delta-Varianten deutlich vermindert, verglichen mit Personen aus Gruppe 2. Die Ergebnisse lassen somit den Schluss zu, dass das heterologe Impfschema auch gegen die neuen Corona-Varianten, einschließlich Delta, wirksam ist. Größere Arbeiten müssen das allerdings erst noch bestätigen.
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