Patienten mit Long Covid weisen eine langanhaltend gestörte Blutgerinnung auf. Das könnte laut einer aktuellen Studie die Symptome von Long Covid erklären.
Die Forscher untersuchten in ihrer Studie 50 Long-Covid-Patienten und stellten fest, dass die Gerinnungsmarker im Blut dieser Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen deutlich erhöht waren. Diese Gerinnungsmarker waren bei Patienten, die wegen ihrer ersten COVID-19-Infektion ins Krankenhaus mussten, höher als bei Patienten, die ihre Krankheit zu Hause in den Griff bekamen. Doch auch diese Patienten wiesen anhaltend hohe Werte auf. Die Forscher untersuchten u.a. die Thrombinzeit und den Faktor VIII.
Laut der Autoren standen erhöhte Gerinnungswerte in direktem Zusammenhang mit anderen Symptomen des Long-COVID-Syndroms, wie z.B. verminderte körperliche Leistungsfähigkeit und Müdigkeit. Auch wenn alle Entzündungsmarker wieder auf ein normales Niveau zurückgegangen waren, war dieses erhöhte Gerinnungspotenzial bei den Patienten mit Long Covid immer noch vorhanden.
„Da die Gerinnungsmarker erhöht waren, während sich die Entzündungsmarker wieder normalisiert hatten, deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass das Gerinnungssystem an der Ursache des langen COVID-Syndroms beteiligt sein könnte“, so Dr. Helen Fogarty, Hauptautorin der Studie, ICAT-Fellow und Doktorandin am Irish Centre for Vascular Biology in der RCSI School of Pharmacy and Biomolecular Sciences.
„Das Verständnis der Grundursache einer Krankheit ist der erste Schritt zur Entwicklung wirksamer Behandlungen“, sagte Professor James O'Donnell, Direktor des irischen Zentrums für Gefäßbiologie am RCSI und beratender Hämatologe im National Coagulation Centre im St. James's Hospital in Dublin. „Wir müssen diese Krankheit unbedingt weiter erforschen und Therapien entwickeln.“
Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung des Royal College of Surgeons in Ireland (RCSI).
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