Der Corona-Impfstoff von Moderna schützt auch 6 Monate nach der Immunisierung vor den neuen Corona-Varianten. Das zeigen zumindest Laborexperimente. Nur die Beta-Variante scheint Probleme zu machen.
Im Rahmen der Studie untersuchten US-Forscher, ob die Blutseren von Probanden 6 Monate nach der Impfung verschiedene SARS-CoV-2-Varianten neutralisieren konnten. Dabei arbeiteten sie u.a. mit Pseudoviren, also synthetisch veränderten Virenstämmen, die – im Fall von SARS-CoV-2 – das Spike-Protein inklusive Mutation tragen.
Die Forscher testeten neben der ursprünglichen Wuhan-Linie auch den D614G-Stamm, der sich in Europa im letzten Sommer durchsetzte, sowie die Varianten Alpha (B.1.1.7), Beta (B.1.351), Gamma (P.1) und Delta (B.1.617.2). Auch die hierzulande eher unbekannten Varianten Epsilon (B.1.429) und Iota (B.1.526) wurden untersucht. Beide zirkulierten in den USA, konnten sich aber letztlich nicht gegen Alpha und Delta durchsetzen.
Neutralisationstests zeigten, dass alle 24 Probanden nach 6 Monaten immer noch hohe Antikörpertiter aufwiesen, die den Wildtyp von SARS-CoV-2 sowie Alpha neutralisieren konnten. Gegen Beta war die Neutralisationskapazität um den Faktor 6 verringert und damit am niedrigsten. Die Antikörperantwort erreichte laut der Autoren zwei Wochen nach der zweiten Dosis gegen alle Varianten ihren Höhepunkt und nahm danach allmählich ab. Dennoch wies die Mehrheit der geimpften Probanden funktionale Antikörper über den gesamten untersuchten Zeitraum von 6 Monaten nach der zweiten Dosis gegen alle untersuchten Varianten auf.
Zwar nimmt die Antikörperantwort mit der Zeit bekanntermaßen ab, dennoch scheint der Impfstoff auch langanhaltend vor den meisten Corona-Varianten zu schützen. Zudem lösen die Impfungen eine breite Immunantwort aus; die Antikörper sind nur ein Teil davon.
Erst kürzlich zeigte eine andere Untersuchung aus den USA, dass der Moderna-Impfstoff möglicherweise besser vor der Delta-Variante schützt (wir berichteten). Menschen, die mit dem COVID-19-Impfstoff von Moderna vollständig geimpft wurden, scheinen demnach ein geringeres Risiko für eine durch die Delta-Variante verursachte Durchbruchsinfektion zu haben als diejenigen, die den Biontech-Impfstoff erhalten haben.
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