Dass der HbA1C bei Diabetes-Patienten eine wichtige Rolle spielt, ist nicht neu. Jetzt zeigen Forscher aber erstmals, wie entscheidend ein frühes und konsequentes Einstellen der Blutzuckerwerte ist.
Nach der Diagnose eines Typ-2-Diabetes müssen die Blutzuckerwerte zügig eingestellt werden. Wie wichtig das ist, zeigt eine neue Studie, die in Zusammenarbeit der Universitäten Gothenburg und Oxford entstanden ist.
Die Arbeit stützt sich auf Daten der UK Prospective Diabetes Study (UKPDS). Darin wurde die Rolle des Blutzuckerspiegels während der ersten Jahre nach einer Diabetes-Diagnose analysiert. Ziel war, herauszufinden, ob und wie Myokardinfarkt und Tod im weiteren Verlauf der Erkrankung (10–20 Jahre) von anfänglichen Blutzuckerwerten beeinflusst werden.
Die Studienergebnisse, veröffentlicht im Fachmagazin Diabetes Care, zeigen, dass die Blutzuckerwerte im Frühstadium eines Diabetes deutlich größere und langfristigere Auswirkungen haben als bisher angenommen. Ein frühes und leitlinienorientiertes Einstellen des Blutzuckerspiegels (HbA1c 52 mmol/mol oder weniger) war im Vergleich zu höheren Werten (HbA1c 63 mmol/mol) mit einem etwa 20 Prozent niedrigeren Sterberisiko (10–15 Jahre später) verbunden. Zusätzlich zeigte sich, dass eine verzögerte Anpassung (ca. 10 Jahre nach Diagnose) lediglich mit einer Risikoverringerung von 3 Prozent assoziiert war.
„Diese neuesten Ergebnisse sind Beleg dafür, dass eine frühe Blutzuckerbehandlung bei Typ-2-Diabetes den Kern einer optimierten Diabetesversorgung ausmacht“, so Studienleiter Prof. Marcus Lind. Das zeige erstmals die Bedeutung möglichst früher Anpassung der Blutwerte auf, sagt der Experte.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung des Schwedischen Forschungsrates. Die Studie haben wir euch hier und im Artikel verlinkt.
Bildquelle: Pedro Nogueira, Unsplash