In den USA haben Forscher in wildlebenden Hirschen SARS-CoV-2-Antikörper nachgewiesen. Die Sorge vor Virenreservoirs in Tierpopulationen nimmt zu.
US-Forscher haben neutralisierende SARS-CoV-2-Antikörper in wild lebenden Weißwedelhirschen nachgewiesen. In 40 Prozent der 385 Proben, die im Jahr 2021 gesammelt wurden, konnten die Forscher Antikörper nachweisen. Im letzten Jahr waren lediglich in drei Proben nachgewiesene Antikörper.
Die Forscher weisen in ihrer Studie darauf hin, dass die Werte dieser Antikörper zwar hoch genug sein dürften, um auf eine SARS-CoV-2-Infektion hinzuweisen, dies aber nicht direkt bestätigt werden konnte.
Die Forscher schlagen mehrere mögliche Übertragungswege vor: Die Jagd, die Arbeit im Rahmen von Feldstudien, die Rehabilitation von Tieren oder die Naturschutzforschung sowie der Verzehr von Lebensmitteln könnten möglicherweise zu einem direkten Kontakt zwischen Wild und Mensch führen. Wildtiere könnten auch mit einer kontaminierten Wasserquelle in Berührung gekommen sein, obwohl es noch keine definitiven Beweise dafür gibt, dass sich SARS-CoV-2 über Wasser verbreiten kann. Es ist auch möglich, dass Wildhirsche das Virus von anderen Tieren übernommen haben.
Wissenschaftler sind besorgt über die Entstehung neuer Virenreservoirs in Tierpopulationen. Ein Pool infizierter Tiere könnte einen Zufluchtsort darstellen, an dem das Virus weiter mutieren kann. Ein Reservoir könnte es dem Virus auch ermöglichen, sich auf andere Spezies und wieder auf den Menschen auszubreiten, selbst nachdem die Pandemie abgeklungen ist.
Die Studie haben wir euch im Text und hier verlinkt.
Bildquelle: Asa Rodger, unsplash