Bevor es ins Wochenende geht, präsentieren wir die aktuellen News rund um Corona: Von neuen Regelungen, über eine geplante Impfpflicht, bis hin zu aktuellen Zahlen.
Ab dem 1. August gelten strengere Regeln bei der Einreise nach Deutschland. Das geht aus einem Entwurf des Bundesgesundheitsministeriums hervor, der dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt. Noch stimmen die Bundesministerien über die letzten Einzelheiten ab, aber die wichtigsten Eckpunkte sind nun bekannt.
Personen, die aus einem Virusvariantengebiet einreisen, sollen trotz vollständiger Impfung einen Test nachweisen. Die Quarantänepflicht gilt dabei auch für Geimpfte und Genesene. Als Virusvariantengebiete gelten unter anderem Südafrika und Brasilien.
Darüber hinaus teilt die Bundesregierung andere Länder nur noch in zwei Kategorien ein: Hochrisikogebiete oder Virusvariantengebiete. Als Hochrisikogebiete gelten Länder, in denen die 7-Tage-Inzidenz deutlich über 100 liegt, die Krankenhäuser belegt sind und nur wenige Tests verfügbar sind. Bisher lag die Grenze bei einer Inzidenz von 200. Geimpfte und Genesene können weiterhin aus Hochrisikogebieten problemlos nach Deutschland einreisen. Alle anderen müssen sich in eine 10-tägige Quarantäne begeben, die mit einem negativen PCR-Test auf 5 Tage verkürzt werden kann.
Für Reisende außerhalb des Flugverkehrs gilt nun ebenfalls der Nachweis eines negativen Antigen-Tests vor der Abreise. Ausgeschlossen von der Regelung sind Geimpfte und Genesene. Kontrolliert werden soll dies unter anderem durch die Mitarbeiter der Fluggesellschaft, Bundespolizisten oder Zugbegleiter.
Google- und Facebook-Mitarbeiter müssen künftig eine Impfung gegen COVID-19 vorweisen, um wieder im Büro arbeiten zu dürfen. Die gilt zumindest in den Standorten der USA. Google plant dabei eine Ausweitung der Regelung auf weitere globale Standorte in den nächsten Monaten. Ausgeschlossen von der Impflicht werden Personen mit gesundheitlichen oder religiösen Gründen gegen eine Impfung.
Aufgrund des Anstiegs der Corona-Neuinfektionen in den USA und der Delta-Variante verschiebt Google die geplante größere Büro-Rückkehr bis zum 18. Oktober. Facebook hingegen plant seine Büros im September mit einer Kapazität von 50 % wieder zu öffnen.
Ein Dokument der US-Seuchenschutzbehörde CDC gibt neue Erkenntnisse zur Delta-Variante. Demnach soll sie genauso ansteckend sein wie Windpocken. Bei dem Dokument handelt es sich um eine interne Präsentation, die der Washington Post vorliegt.
Die Präsentation umschließt auch Impf- und Präventionsmaßnahmen, einschließlich des Tragens von Masken, da die Fälle in den USA vermehrt zunehmen und Untersuchungen darauf hindeuten, dass geimpfte Menschen das Virus verbreiten können. Zudem bezieht sich das Dokument auf noch unveröffentlichte Daten zur Transmission von Delta, die aufzeigen, dass Geimpfte das Virus möglicherweise genauso leicht übertragen können wie Ungeimpfte. Dabei ist die messbare Viruslast bei infizierten Geimpften so ähnlich wie bei nicht geimpften Personen.
In Südamerika ist nicht Delta, sondern Lambda unterwegs. Darunter ist Peru eins der Länder mit der weltweit höchsten Sterblichkeit durch die Pandemie. Auch die Impfkampagne hatte bisher einen langsamen Start, so sind aktuell erst etwa 14,26 % der Einwohner vollständig geimpft. Dabei hat die Lambda-Variante recht rasant die Gamma-Variante verdrängt, welche derzeit von der WHO noch als gefährlicher eingestuft wird.
„Im Dezember hatten wir gerade einmal 200 Lambda-Infektionen, Ende März war es schon die Hälfte aller Proben in Lima und jetzt sind wir landesweit bei über 80 Prozent.“, sagt der peruanischer Mikrobiologe Pablo Tsukayama. Zudem betont er, dass Peru quasi perfekte Startbedingungen für die Variante liefert: „Wir sind das Land, das am schlechtesten durch die Corona-Pandemie gekommen ist mit der höchsten Sterblichkeitsrate der Welt. Und da ist es wahrlich kein Wunder, dass eine Variante genau hier ihren Ursprung hat.“ Das Land erfasst mittlerweile 196.214 Corona-Tote.
„Die Strategie der reichen Staaten kann jetzt nur sein, so viel und so schnell wie möglich Impfstoff in die ärmeren Staaten zu transportieren, weil sonst immer wieder Varianten ausbrechen werden“, sagt der Mikrobiologe.
Die Corona-Pandemie hat der Entwicklung von mRNA-Impfstoffen einen Schub verpasst. Das Mainzer Unternehmen BioNTech plant jetzt den weltweit ersten Malaria-Impfstoff auf mRNA-Basis zu entwickeln. „Er soll die Krankheit verhindern, die Sterblichkeit reduzieren und eine nachhaltige Lösung für den afrikanischen Kontinent und andere von Malaria betroffene Regionen bieten“, sagt Uğur Şahin, Mitbegründer von BioNtech.
Das Pharmaunternehmen wird demnach mehrere mRNA-Impfstoffkandidaten untersuchen. Die Studien dazu sollen in mehreren Ländern durchgeführt werden, darunter auch in Deutschland und im afrikanischen Ausland. Klinische Studien sind bereits für Ende 2022 geplant, zumindest für den bis dahin vielversprechendsten Kandidaten.
Das Rolling-Review-Verfahren für den COVID-19-Impfstoff Vidprevtyn des französischen Herstellers Sanofi Pasteur hat am 20. Juli bei der EMA begonnen. In solch einem Verfahren können die Daten, die für den Zulassungsantrag erforderlich sind, nacheinander eingereicht werden, während ein Teil der Studien noch laufen. Bei Vidprevtyn handelt es sich um einen Proteinbasierten Subunit-Impfstoff. Das Spikeprotein des SARS-CoV-2 ist dabei aus einer Zellkultur hergestellt. Zusätzlich ist der Impfstoff mit einer Adjuvans versehen.
Die 7-Tage-Inzidenz steigt auch in Deutschland kontinuierlich an. Laut Angaben des RKI befindet sich die Inzidenz nun bei 17. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 2.454 COVID-19-Neuinfektionen. Dabei ist die Zunahme insbesondere auf Ansteckungen bei Jüngeren zurückzuführen. Zwar sind schwere Verläufe in dieser Altersgruppe seltener als bei Immunsupprimierten oder über 60-Jährigen, jedoch ist auch die Impfquote in dieser Altersgruppe niedriger.
Nach aktuellen Daten des RKI wurden am 29. Juli 536.343 Impfdosen in Deutschland verabreicht, wovon 448.326 Dosen zu einer vollständigen Impfung führten. Somit haben insgesamt 51.132.952 Personen bzw. 61,5 % der Gesamtbevölkerung mindestens eine Impfdosis erhalten. Davon sind 42.824.653 Personen vollständig geimpft, was einem Anteil von 51,5 % der Gesamtbevölkerung entspricht.
Laut Angaben des RKI sind aktuell 21.141 von 25.476 verfügbaren Betten belegt, was einem Anteil von 82,98 % entspricht. Davon sind 347 bzw. 2 % COVID-19-Intensivpatienten, von denen 187 bzw. 54 % invasiv beatmet werden.
Bildquelle: Charlotte Harrison, unsplash