Farbgebende Antioxidantien kommen reichlich in allerlei Gemüse- und Obstsorten vor. Könnte eine spezielle Diät als Wundermittel vor kognitivem Abbau schützen? Eine Studie untersuchte den Zusammenhang.
Die Antioxidantien in Gemüse und Obst gehören zu der Gruppe der farbgebenden Flavonoide, die unter anderem den oxidativen Stress in Pflanze und im Gehirn reduzieren können. Oxidativer Stress kann sich negativ auf die kognitive Leistung ausüben und dementsprechend altersbedingte Krankheiten auslösen. Eine prospektive Studie, die in der Fachzeitschrift Neurology veröffentlicht wurde, hat sich nun mit den Zusammenhängen zwischen der langfristigen Flavonoidaufnahme über die Nahrung und dem subjektiven kognitiven Verfall (SCD) untersucht.
Für die Studie wurden Daten aus der Nurses' Health Study (1984 bis 2006) und Health Prfoessionals Follow-up Study (1986 bis 2002) bezogen, die Angaben zu 49.493 Frauen und 27.842 Männern lieferten. Mithilfe der Poisson-Regression-Analyse wurden Assoziationen zwischen den diätischen Flavonoiden und den folgenden SCD bewertet. Die SCD wurde dabei, abhängig von der Studie, in den Jahren 2008, 2012 und 2014 über bestimme Fragen wie „Haben Sie mittlerweile mehr Schwierigkeiten sich an erst kürzlich ereignete Ereignisse zu erinnern?“ bewertet.
Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass eine höhere Gesamtaufnahme von Flavonoiden mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit von SCD assoziiert werden konnte. Zur Auswertung wurden die Daten zusätzlich an das Alter, die Gesamtenergieaufnahme und an spezifische Ernährungsfaktoren angepasst. Die Wirkung zeichnete sich bei den Flavonen am stärksten aus, gefolgt von Anthocyanen. Viele flavonoidreiche Lebensmittel wie Erdbeeren, Orangen, Grapefruits, Zitrussäfte, Äpfel, Paprika und Bananen waren dabei signifikant mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit für SCD verbunden.
„Unsere Ergebnisse blieben stabil, nachdem wir alle wichtigen nicht-diätetischen und diätetischen Risikofaktoren für eine schlechte kognitive Funktion bereinigt hatten, und waren über die langfristige Nachbeobachtungszeit konsistent“, sagte Dr. Tian-Shin Yeh von der Harvard TH Chan School of Public Health in Boston und Autorin. „Die Ergebnisse der aktuellen Studie können als Grundlage für zukünftige Studien dienen, um die Rolle von Flavonoiden beim kognitiven Verfall besser zu verstehen.“
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