Die neuesten Zahlen zur Versorgung herzchirurgischer Patienten in Deutschland sehen gut aus. Dennoch gab es einige signifikante Rückgänge. Lest hier, welche Bereiche betroffen sind.
Trotz der Belastung durch die Corona-Pandemie und des Pflegenotstands zeigt sich die herzchirurgische Versorgung auf einem stabilen Qualitätsniveau – das bestätigt die Leistungsstatistik 2020 der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG). Für das vergangene Jahr zeigt sich aber auch ein signifikanter Rückgang bei herzchirurgisch etablierten Operationen.
Im Jahr 2020 sank die Gesamtzahl der Herz-Operationen in allen Bundesländern um knapp 8 %. Vor allem bei den isolierten koronaren Bypass-Operationen wurde ein Rückgang verzeichnet. Bei Operationen an der Mitralklappe setzte sich ein erfreulicher Trend fort: In etwa 64 % der betroffenen Fälle konnte die patienteneigene Mitralklappe rekonstruiert und der Einsatz einer Prothese verhindert werden.
Seit Jahren ist ein Anstieg des Alters bei herzchirurgischen Patienten zu beobachten. Auch im Jahre 2020 machte die Altersgruppe der über 80-Jährigen fast 20 % der operierten Patienten aus. Dennoch liegen die Krankenhaus-Überlebensraten in den einzelnen Eingriffskategorien bei durchschnittlich 97 %, was für eine qualitativ hochwertige herzchirurgische Versorgung spricht.
Für schwer herzinsuffiziente Patienten ist weiterhin die Herztransplantation der Goldstandard. Erfreulicherweise ist die Anzahl der Spenderherzen, und damit die Zahl der Herztransplantationen, trotz der Pandemie in Deutschland um 2,1 % gestiegen. Die DGTHG sieht dennoch viel Aufklärungsbedarf, um die Öffentlichkeit für das Thema Organspende weiter zu sensibilisieren und die Zahlen stabil zu halten.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie. Den Leistungsbericht haben wir euch im Text und hier verlinkt.
Bildquelle: Kelly Sikkema, unsplash