Nach einer Haushaltsauflösung landen ein paar Fläschchen mit gefährlichem Inhalt bei uns in der Apotheke. Wir sollen sie entsorgen – aber wohin mit dem Glasröhrchen, das nur mit „Vorsicht, Zündstoff“ beschriftet ist?
In unserer Apotheke nehmen wir Medikamente retour zum Entsorgen – und gelegentlich auch Chemikalien. Eigentlich ist das hauptsächlich Putzmittelartiges, aber manchmal kommen nach einer Haushaltsauflösung auch andere interessante Dinge zu uns.
Sowas wie im Bild oben. Da stehen 3 Fläschchen, von Hand beschrieben mit „Berlinerblau“, „Natriumbichromat Poison/Gift“ und „Vorsicht Zündstoff“.
Es stammt aus einem alten Labor (privat?) und ist zwar beschrieben, aber weit vom heutigen Standard entfernt. Für das meiste, was da zurückkam, musste ich nachschauen, ob und wie giftig es ist – und ich hatte einen guten Teil Chemie in der Ausbildung. Als die Sachen abgegeben wurden, habe ich gefragt, ob da etwas Explosives drin sei, vor allem, nachdem der Abgebende sagte, dass das meiste Flüssige verdunstet sei.
Ich dachte an Pikrinsäure, die trocken sehr explosiv ist und schon für die Räumung diverser Labors und auch Apotheken gesorgt hat.
Pikrinsäure habe ich zum Glück nicht gefunden, aber was den „Zündstoff“ in dem langen, schmalen Glas angeht, bin ich doch unsicher. Ich habe keine Ahnung, was das ist. Ganz ungefährlich scheint es nicht zu sein, wenn schon „Vorsicht“ mit draufsteht. Es scheint aber zumindest nicht ausgetrocknet zu sein, sondern von Anfang an als grobkörniges Pulver vorgelegen zu haben. Es sind grobe, sandartige Kristalle in durchgehend silbrig-grau-schwarzer Farbe. Sie glänzen sogar leicht metallisch.
Ich dachte erst an Schwarzpulver, aber das müsste ein heterogenes Gemisch mit schwarzen Kristallen sein. Hat jemand eine Ahnung, was das hier sein könnte?
Bildquelle: Girl with red hat, unsplash