Das Friedrich-Löffler-Institut bestätigte Anfang der Woche das lang befürchtete Szenario: Die Afrikanische Schweinepest wurde in Deutschland erstmals bei Hausschweinen nachgewiesen.
Die ersten Erkrankungsfälle traten im Landkreis Spree-Neiße und im Landkreis Märkisch-Oderland auf. Laut Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sind etwas mehr als 200 Hausschweine betroffen. Die zuständigen Behörden haben in Zusammenarbeit mit den Veterinärämtern sofortige Sperren inkl. Schutz- und Überwachungszonen eingerichtet. Die betroffenen Schweine müssen ausnahmslos gekeult und die Tierkörper entsprechend der Tierseuchenbekämpfung unschädlich gemacht werden.
Die Afrikanische Schweinpest (ASP) ist eine hochkontagiöse und schwer verlaufende Virusinfektion, die ausschließlich Schweine (Wild- sowie Hausschweine) betrifft. Die Erkrankung wird durch das Afrikanische-Schweinepest-Virus (Gattung Asfivirus) ausgelöst und ist für den Menschen ungefährlich. Die einst nur auf dem afrikanischen Kontinent verbreitete Tierseuche wurde durch den globalen Tierhandel sowie dem Handel mit tierischen Erzeugnissen auch nach Europa verschleppt, wo sie sich seit Jahren rasant verbreitet. Brennzonen sind vorwiegend osteuropäische Länder wie etwa Polen, Slowakei und Ungarn, jedoch kommt es auch zu einer zunehmenden Infektionszahl bei deutschen Wildschweinen. Aufgrund der großen Gefahr für den Hausschweinebestand werden bundes- und europaweite umfangreiche Präventions- und Aufklärungsmaßnahmen getroffen, um für den Ernstfall vorzubereiten. Dennoch konnte eine Einschleppung und letztendlich auch die Erkrankung von Hausschweinen nicht verhindert werden.
Die zuständigen Behörden sind jetzt gefordert, eine rasche und vollständige Rekonstruierung der Virusverschleppung in den Hausschweinebestand durchzuführen und eine Weiterverbreitung zu unterbinden. Ein seuchenhafter Ausbruch im Hausschweinesektor würde massive wirtschaftliche und tierische Verluste bedeuten.
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