25.000 Jahre alte DNA haben Wiener Forscher jetzt mit einer neuen Analyse-Methode wiederherstellen können. Sie beweisen damit, dass ein menschliches Umweltgenom ohne Skelettüberreste wiedergewonnen werden kann.
Uralte Sedimente aus Höhlen können DNA über Jahrtausende konservieren. Deren Analyse wird allerdings dadurch erschwert, dass meist nur wenige Sequenzen aus den Sedimenten gewonnen werden können.
Ein internationales Forschungsteam hat einen innovativen Ansatz zur DNA-Bestimmung in Umweltproben angewendet. Mithilfe aufwändiger Sequenzierungsmethoden und Datenanalyseressourcen konnten die Wissenschaftler ein menschliches Umweltgenom aus der Satsurblia-Höhle (Georgien) wiedergewinnen, das ca. 25.000 Jahre alt ist. Doch nicht nur menschliche Genome, sondern auch Sequenzen vom Wolf und Bison konnten identifiziert werden.
Der neue Ansatz beweist, dass ein menschliches Umweltgenom ohne Skelettüberreste wiedergewonnen werden kann. Die Analyse des genetischen Materials ergab, dass das menschliche Umweltgenom SAT29 eine alte menschliche Abstammungslinie darstellt, die sich teilweise in der heutigen west-eurasischen Bevölkerung fortsetzt. Um diese Ergebnisse zu bestätigen, stellten die Wissenschafter einen Vergleich zwischen dem wiedergewonnenen Genom und den genetischen Sequenzen aus Knochenüberresten der nahegelegenen Dzudzuana-Höhle an. Dieser lieferte den eindeutigen Beweis für die genetische Ähnlichkeit.
Die Forscher planen nun die Durchführung weiterer Analysen der Bodenproben aus der Satsurbia-Höhle, um Erkenntnisse zu den Interaktionen zwischen der Fauna und den Menschen sowie Auswirkungen der Klimaveränderungen auf Säugetierpopulationen zu gewinnen. Durch die Möglichkeit der DNA-Gewinnung aus Bodenproben kann die Evolution ganzer vergangener Ökosysteme rekonstruiert werden.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der Universität Wien. Die Originalpublikation findet ihr hier.
Bildquelle: Jossuha Théophile, unsplash.