Das neue Antiepileptikum Cenobamat schnitt als Zusatztherapie gut ab. In zwei klinischen Studien konnte es die Anfallshäufigkeit bei therapieresistenten Patienten deutlich reduzieren.
Zugelassen ist Cenobamat als Zusatztherapie bei Epilepsie mit fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung, wenn diese trotz einer Behandlung mit mindestens zwei antiepileptischen Arzneimitteln nicht ausreichend kontrolliert ist.
Die Behandlung sollte mit 12,5 mg Cenobamat einmal täglich eingeleitet werden, um dann langsam schrittweise auf die empfohlene Zieldosis von 200 mg pro Tag zu titrieren. Dieses bedachte Vorgehen ist nötig, da es in einer Studie zu einer Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS-Syndrom) kam, wenn mit einer höheren Dosis begonnen und zu schnell titriert wurde. Das DRESS-Syndrom kann lebensbedrohlich oder sogar tödlich verlaufen. Bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion sollte die Zieldosis außerdem eventuell reduziert werden, da der Wirkstoff über Glucuronidierung in der Leber metabolisiert und hauptsächlich renal ausgeschieden wird.
Unter Cenobamat wurde außerdem eine dosisabhängige Verkürzung des QT-Intervalls am Herzen beobachtet. Ärzte sollten deshalb vorsichtig sein, wenn sie Cenobamat in Kombination mit anderen Arzneimitteln, die die QT-Zeit verkürzen, verordnen wollen.
Aufgrund der guten Wirksamkeit und unter Beachtung der stufenweisen Dosierung ist Cenobamat eine potenziell wichtige Ergänzung zu den derzeit verfügbaren Antiepileptischen Medikamenten.
Zu den Studienergebnissen kommt ihr hier.
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