Überschüssiges Fettgewebe kann einen Menschen sehr stark belasten. Ein Lipödem geht oft mit Übergewicht einher und kann sich dadurch verschlimmern. Isolierte Lipödeme müssen jedoch anders behandelt werden. Die Unterschiede zwischen den beiden Erkrankungen sind schnell erklärt.
Bei einem Lipödem liegt eine chronische, progrediente Fettverteilungsstörung vor.1 Diese zeigt sich fast immer symmetrisch auf beiden Seiten des Körpers. Bei einem Lipödem ohne Adipositas verändern sich die Körperproportionen, denn die Fettvermehrung tritt vor allem an den Beinen, den Hüften und dem Gesäß auf. Der Oberkörper bleibt verschont, daher kommt der volkstümliche Name „Reiterhosen“.2 Diese Veränderungen geschehen unabhängig von der Ernährung oder körperlicher Aktivität.1
Ganz so einfach ist die Diagnose meist jedoch nicht, da viele Betroffene gleichzeitig auch Übergewicht haben. Wenn sich das Übergewicht auch am Oberkörper bemerkbar macht, ist die unproportionale Fettverteilung aufgrund des Lipödems nicht mehr so leicht erkennbar. Einen klaren Hinweis auf ein Lipödem bieten die damit einhergehenden Beschwerden: Betroffene bekommen sehr schnell blaue Flecken und verspüren häufig starke Druckschmerzen. Dagegen haben übergewichtige Patienten ohne Lipödem keine derartigen Symptome.2,3
Von Lipödemen sind vor allem Frauen betroffen und bei bis zu 60 % der Patientinnen gibt es familiäre Häufungen.2 Daher ist eine genetische Komponente sehr wahrscheinlich. Hormonelle Veränderungen in der Pubertät, Schwangerschaft und Menopause als „Mitauslöser“ sind nicht bewiesen. Gleichwohl tritt ein Lipödem fast ausschließlich bei Frauen während einer hormonellen Umstellung auf. Paart sich eine Adipositas mit einem Lipödem, so steigt das Gesundheitsrisiko entsprechend auch für diese Patienten an.
Unbehandelt verläuft ein Lipödem meist chronisch-fortschreitend.2 Für das Lipödem lautet das konservative Therapieziel: Vorhandene Symptome lindern und dermatologische, lymphatische und orthopädische Komplikationen verhindern.2
Kommen Lipödem und Adipositas zusammen, spielen körperliche Aktivität plus Ernährungsumstellung aufgrund der möglichen Ödembildung eine wichtige therapeutische Rolle. Allerdings ist eine Sporttherapie individuell abzustimmen, da Muskelaufbau das optische Problem verstärken kann.2
Manuelle Lymphdrainage, komplexe physikalische Entstauungstherapie, Kompressionstherapie, Bewegungstherapie und Hautpflege sind möglich, gegebenenfalls auch eine Psychotherapie, dazu Selbstmanagement und Selbshilfegruppen.3 Schließlich bleibt in schweren Fällen die Liposuktion als chirurgische Maßnahme.2 Je früher eine konventionelle Therapie beginnt, desto leichter ist es, die Folgen des Lipödems zu mildern.
Nutzen Sie unsere Kommentarfunktionen für Fragen oder Anmerkungen zu diesem Beitrag. Und falls Ihnen der Beitrag gefallen hat, können Sie diesen auch gerne bewerten!
Dieser Beitrag wird Ihnen präsentiert von Novo Nordisk. // ID: DE21CO00053
Referenzen: