Mit Dostarlimab ist jetzt erstmals eine Immuntherapie zur Behandlung bestimmter Arten von Endometriumkarzinomen auf dem Markt. Was ihr dazu wissen müsst, lest ihr hier.
Mit dem Checkpoint-Inhibitor Dostarlimab (Jemperli®) ist jetzt die erste zugelassene Immuntherapie zur Behandlung bestimmter Arten von Endometriumkarzinomen auf den deutschen Markt gekommen.
Endometriumkarzinome sind genetisch nicht stabil, es kommt besonders häufig zu einer Mismatch-Reparatur-Defizienz (dMMR) in Kombination mit einer Mikrosatelliteninstabilität (MSI-H). Da diese Tumoren eine erhöhte Mutationsrate haben, sind sie für eine Therapie mit einem Checkpoint-Inhibitor geeignet.
Mit Dostarlimab – einem humanen monoklonalen Antikörper des Immunglobulin G4-Isotyps – ist jetzt ein weiterer PD-1-Inhibitor einsatzbereit. Der Antikörper bindet wie bereits Nivolumab, Pembrolizumab oder Cemiplimab an den Immun-Checkpoint-Rezeptor PD-1 auf aktivierten T-Zellen.
Neu ist dafür aber das Einsatzgebiet: Das Mittel ist zugelassen für erwachsene Patientinnen mit rezidivierendem oder fortgeschrittenem Endometriumkarzinom mit dMMR/hoher MSI-H, deren Erkrankung während oder nach einer vorherigen Behandlung mit einer platinbasierten Chemotherapie progredient ist. Für diese Patientinnen waren die Behandlungsmöglichkeiten bislang begrenzt und die Prognose schlecht.
Postive Ergebnisse in puncto Wirksamkeit lieferte die GARNET-Studie, auf der die Zulassung basiert. Es wurden Daten von 108 Patientinnen mit rezidivierendem oder fortgeschrittenem dMMR/MSI-H-Endometriumkarzinom ausgewertet. Innerhalb der Nachbeobachtungszeit von mindestens 24 Wochen war der Krebs bei 43,5 Prozent der behandelten Frauen geschrumpft oder nicht mehr nachweisbar. Nach einem Jahr lag die Wahrscheinlichkeit, ein anhaltendes Ansprechen auf die Therapie mit Dostarlimab aufrechtzuerhalten, bei über 90 Prozent. Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen waren Anämie, Übelkeit, Diarrhö, Erbrechen, Arthralgie, Pruritus, Hautausschlag, Fieber und Hypothyreose.
Es wird empfohlen, Dostarlimab als Monotherapie mit einer Dosis von 500 mg zu verabreichen (alle drei Wochen für vier Zyklen, gefolgt von 1000 mg alle sechs Wochen in allen nachfolgenden Zyklen). Das Mittel sollte mit einer intravenösen Infusionspumpe über 30 Minuten gegeben werden.
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