Der Nachweis von Antikörpern gegen SARS-CoV-2 nimmt im Zuge der Pandemie einen wichtigen Stellenwert ein. Jetzt wurde ein neuer Schnelltest entwickelt, der in nur 4 Minuten Ergebnisse liefern soll.
Sei es bei Geimpften, Genesenen oder bei Personen mit einem Verdacht auf eine überstandene Infektion, die Nachfrage nach einem schnellen und sicheren Antikörper-Test ist garantiert. Für die Ermittlung des Antikörperstatus gibt es aktuell bereits über 20 verschiedene Testverfahren, die in ihrer Genauigkeit und Wartezeit durchaus variieren. Viele der Tests erkennen nur einen einzigen Antikörper. Zudem muss vorab festgelegt werden, ob auf eine überstandene Infektion oder eine Impfimmunisierung getestet wird. Bei der neuen Methode hingegen muss zwischen diesen beiden Gruppen nicht mehr unterschieden werden.
Interdisziplinärer Forschungserfolg
Der neue Schnelltest zum Nachweis von SARS-CoV-2-Antikörpern wurde durch ein Forschungsteam der TU München in Zusammenarbeit mit verschiedenen Biotechnologieunternehmen entwickelt. Die Methode basiert auf einem bewährten Verfahren. Mittels folienbasierten Mess-Chips auf einem Microarray Immunoassay werden Serum- oder Plasmaproben analysiert. Das Ergebnis ist dabei zukünftig innerhalb von nur vier Minuten verfügbar. Der Test erkennt verschiedene IgG-Antikörper, die entweder gegen ein Proteinfragment der SARS-CoV-2-Rezeptor-Bindungsdomäne, das Spike-Protein oder das Nukleokapsid-Protein gerichtet sind. Darüber hinaus sei es möglich, den Test rasch auf weitere Zielproteine auszurichten. Neue Virusvarianten könnten so ebenfalls nach kurzer Überarbeitung detektiert werden.
Wichtiges Werkzeug bei der Bewertung der Immunität
Der Aufbau der Microarray-Technologie mit einer hohen Anzahl an Messpunkten macht die Methode hochempfindlich und präzise. Dadurch kann die vorhandene Menge an Antikörpern genau bestimmt werden. Diese Informationen sind besonders dann entscheidend, wenn es darum geht, weitere Fragen über Immunitätsdauer und Wirksamkeit der Impfstoffe zu beantworten. Durch den automatisierten Prozess kann der Test zukünftig problemlos und schnell in den klinischen Alltag integriert werden. Langfristig planen die Forschenden zudem, die Fabrikation des Tests ökonomischer zu gestalten und sogar weitere respiratorische Erreger wie das Influenza-Virus in das Testspektrum mitaufzunehmen.
Quelle: © Klüpfel et al. / Analytical and Bioanalytical Chemistry
Bild: © lalo Hernandez / Unsplash