Der Juni ist Krebsimmuntherapie-Awareness-Monat! Seit 2013 wird dieser Monat dafür genutzt, die Öffentlichkeit über das Thema Immuntherapien bei Krebs zu informieren.1 Zu diesem Anlass haben wir drei Fakten über die Krebsimmuntherapie für Sie zusammengestellt. Es steht fest: Die Technologie der Immuntherapie hat die Behandlung von Tumoren entscheidend beeinflusst und ist eine feste Größe der Behandlung von Krebserkrankungen geworden - die 5 Säule in der Therapie.
Im Jahr 1891 infizierte William B. Coley einen Patienten, der mehrere fortgeschrittene Tumore im Rachenraum aufwies, mit Streptokokken. Coley ging davon aus, dass die Tumore als eine Nebenwirkung der Infektion bekämpft würden – und hatte Recht: Die Prozedur war erfolgreich und wurde in den folgenden Jahren bei über 1.000 weiteren Patienten angewendet. Dies ist eines der ersten Beispiele für eine Krebsimmuntherapie, William B. Coley gilt daher auch als „Vater der Immuntherapie“.
Was für einen herausragenden Fortschritt die Entwicklungen in der Krebsimmuntherapie darstellen, spiegelt sich auch in diversen Preisen wider. Drei Jahre in Folge waren die Immuntherapie oder bestimmte immuntherapeutische Methoden der „Fortschritt des Jahres“ im jährlichen Krebsbericht der American Society of Clinical Oncology (ASCO).3,4 Außerdem wurde der Nobelpreis für Physiologie und Medizin 2018 an den US-Amerikaner James Allison und den Japaner Tasuku Honjo verliehen. Sie erhielten den Preis für bedeutende Entdeckungen im Bereich der Immuntherapie, speziell der Immuncheckpoint-Blockade.5
Das Konzept der Immuntherapie findet mittlerweile breite Anwendung in der Behandlung von Tumoren. Zu den Krebsarten, die mittels Immuntherapie behandelt werden können, gehören u. a. Leberkrebs, Lungenkrebs, das Melanom, Blasenkrebs, Nierenzellkrebs, Lymphome, Leukämie und Prostatakrebs.6 Dabei lassen sich die verschiedenen Konzepte der Immuntherapie in folgende fünf Klassen aufteilen:
Bei der zellbasierten Immuntherapie wird das Immunsystem eines Patienten mit Immunzellen unterstützt, was beispielsweise ein Knochenmarks-Transplantat sein kann oder chimäre Antigenrezeptor (CAR)-T-Zellen. Immunmodulatoren hingegen wirken so auf das körpereigene Immunsystem ein, dass dieses den Tumor besser bekämpfen kann. Dazu gehören Zytokine oder die sogenannten Checkpoint-Inhibitoren. Auch Impfungen gegen Tumore werden als Immuntherapie bezeichnet. Bei einer Antikörper-basierten zielgerichteten Therapie kommen Antikörper zum Einsatz, die entweder direkt gegen die Tumorzellen gerichtet sind, oder aber gegen andere Strukturen, die dem Tumor das Überleben sichern. Nicht zuletzt steht auch eine Therapie mit onkolytischen Viren zur Verfügung. Gentechnisch veränderte Viren sollen dabei spezifisch die Tumorzellen infizieren und abtöten.6
Referenzen: