Das Harnblasenkarzinom gilt als zweithäufigster Tumor im Fachgebiet der Urologie, Tendenz steigend. Fachgesellschaften halten eine Überarbeitung der Leitlinien für notwendig.
Durch die aggressive Rezidiv- und Progressionshäufigkeit des Urothelkarzinoms stoßen chirurgische und chemotherapeutische Therapieverfahren immer wieder an ihre Grenzen. Bei etwa 70 % der Betroffenen rezidivieren oberflächliche Harnblasentumore nach einer transurethralen Resektion, z. B. in Form von Fernmetastasen. 25 % erleiden sogar einen Progress.
Sowohl die perioperative Systemtherapie – die seit ihrer Einführung immerhin zu einer marginalen Verbesserung führte – als auch platinbasierte Kombinations-Therapien und die Behandlungen mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren änderten bisher wenig an der Überlebensrate: Diese liegt nach 5 Jahren im Falle eines aggressiven Urothelkarzinomen bei ca. 50 %.
Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) meldet daher – mit der Unterstützung weiterer Organisationen – eine Aktualisierung der S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des Harnblasenkarzinoms an. Durch ein interdisziplinäres Update erhoffen sich die Fachgruppen einen verbesserten Behandlungserfolg. Die Förderung und Weiterentwicklung von Prävention, Früherkennung, Diagnostik, Prognostik, Therapie und Nachsorge soll diesen Erfolg garantieren. Eine Fertigstellung des Vorhabens wird Anfang 2024 erwartet.
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