Im Freien ist die Ansteckungsgefahr gleich Null – oder? Eine neue Studie wirft jetzt Fragen auf, die auch für den weiteren Verlauf der Fußball-EM spannend werden könnten.
Zu Beginn der vergangenen Saison waren bei vielen Spielen der ersten, zweiten und dritten Fußballbundesliga Zuschauer im Stadion erlaubt. Eine neue Studie des RWI – Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung und der SDU University of Southern Denmark untersucht die Auswirkungen dieser Events auf das Corona-Infektionsgeschehen.
Das Ergebnis: Spiele der ersten Bundesliga, die mit höheren Zuschauerzahlen verbunden waren, haben zu einem statistisch signifikanten Anstieg der Neuinfektionen geführt. Der Effekt ist dabei auf jene Spiele zurückzuführen, bei denen Masken lediglich auf den Wegen zum Sitzplatz getragen werden mussten.
Wie das Fachmagazin Laborjournal auf Twitter schreibt, stellen diese Erkenntnisse den vermeintlichen Schutz vor Infektionen im Freien infrage – und auch die gerade wieder diskutierte Aufhebung der Maskenpflicht.
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„Die Studie deutet darauf hin, dass Sportveranstaltungen mit vielen Zuschauern ein erhöhtes Infektionsrisiko darstellen, wenn im Stadion keine konsequente Maskenpflicht gilt“, sagt Studienautor Philipp Breidenbach, stellvertretender Leiter des Forschungsdatenzentrums Ruhr am RWI. „Gute Hygienekonzepte im Stadion scheinen das Risiko wirksam zu reduzieren, zumindest bei Spielen mit begrenzter Zuschauerzahl.“
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung des RWI. Die Studie wird in The Econometrics Journal erscheinen.
Bildquelle: Vienna Reyes, unsplash