Eine Studie zeigt: Cialis® schlägt Viagra® in Sachen Beliebtheit bei Patienten mit erektiler Dysfunktion. Das gilt besonders für eine bestimmte Patientengruppe.
Es ist wohl das bekannteste Potenzmittel in Deutschland: Viagra®. Es gibt aber noch andere Alternativen auf dem Markt – und die sind unter Nutzern offenbar sogar beliebter. Eine kürzlich in European Urology Focus veröffentlichte Studie zeigt: Bei erektiler Dysfunktion bevorzugen viele Patienten Tadalafil (Cialis®) gegenüber Sildenafil (Viagra®). Wie sehen die Ergebnisse im Detail aus?
Beide Potenzmittel gehören zur Gruppe der PDE-5-Hemmer und werden oral eingenommen. Sie sind darauf ausgerichtet, bei Bedarf zu wirken, Cialis® ist aber auch für eine täglich Einnahme in geringen Dosen geeignet.
Für die Studie wurden Daten von 26.821 Patienten mit erektiler Dysfunktion ermittelt, denen in der Vergangenheit bereits Sildenafil, Tadalafil oder beide Arzneistoffe verschrieben wurden. Die Arbeit basiert auf telemedizinischen Daten: Dafür kooperierten Wissenschaftler der Universität Freiburg und der Ludwig-Maximilian-Universität München (LMU) mit dem Health Tech Unternehmen Wellster. Sie griffen auf Daten einer anonymen Datenbank einer telemedizinischen Plattform zurück. Hierüber hatten sich die Männer diskret Potenzmittel verschreiben lassen.
Das Ergebnis: Wer schon einmal beide Potenzmittel getestet hat, bevorzugt bei späteren Verschreibungen eher Tadalafil. Bei der ersten Verordnung wählten es 30 Prozent der Patienten, bei der letzten Verordnung stieg der Anteil signifikant auf 80 Prozent an. Auffällig war, dass das Mittel vor allem von bis zu 40-jährigen Patienten mit einem BMI von maximal 25 kg/m² und regelmäßigen morgendlichen Erektionen präferiert wurde. Es geht also um relativ junge Patienten, die sich in einem frühen Krankheitsstadium befinden.
„Verglichen mit Sildenafil wird Tadalafil von Patienten präferiert“, so das Fazit der Studienautoren. Für die Behandlungspraxis sei es daher empfehlenswert, die Verschreibung von Tadalafil für diese Patientengruppe zu priorisieren.
Die angesprochene Studie haben wir euch im Text und hier verlinkt.
Bildquelle: Tony Schnagl, pexels