Bluthochdruck steigert das Risiko für Herzkrankheiten und für schwere COVID-19-Verläufe. So könnt ihr eure Patienten bei der Prävention unterstützen.
Bluthochdruck gilt als einer der größten Risikofaktoren für Schlaganfall, Herzinfarkt und weitere Herzerkrankungen wie Herzschwäche. Während der Corona-Pandemie kommt für Betroffene eine weitere Gefahr hinzu: das Risiko, im Falle einer Infektion mit SARS-CoV-2 besonders schwer zu erkranken.
Für Bluthochdruck-Patienten ist es also besonders wichtig, die eigenen Werte im Blick zu behalten und sie durch eine konsequente Behandlung zu senken. „Mit einer gesunden Lebensführung tragen sie dazu bei, dass die Dosis der Blutdruckmedikamente so niedrig wie nötig sein kann“, sagt Herzspezialist Prof. Heribert Schunkert vom Deutschen Herzzentrum München.
Wie stark Vorerkrankungen wie Bluthochdruck das Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19 erhöhen, belegt eine Studie aus den USA: Sie zeigt, dass 64 % der behandlungsbedürftigen COVID-19-Fälle in Zusammenhang mit Vorerkrankungen wie Adipositas, Diabetes, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz standen.
Mehr als 26 % der schweren Verläufe seien auf Bluthochdruck zurückzuführen, errechneten die Wissenschaftler.
„Durch eine konsequente Behandlung der Vorerkrankungen, beispielsweise eine Senkung des Blutdrucks bei Hypertoniepatienten, wären viele schwere COVID-19-Verläufe vermeidbar”, betont Schunkert.
Gleichzeitig verringert sich für Patienten durch die Senkung des Blutdrucks auch das Risiko, einen Schlaganfall, Herzinfarkt oder eine Herzschwäche zu erleiden.
Bei der Behandlung von Bluthochdruck spielt neben der richtigen Medikation vor allem der Lebensstil eine große Rolle. „Manchmal ist es sogar möglich, durch eine gesunde Lebensweise komplett auf die Einnahme von Blutdrucksenkern zu verzichten”, betont Schunkert.
Als einer der wichtigsten Lebensstilfaktoren zur Senkung des Blutdrucks gilt regelmäßiger Ausdauersport, zum Beispiel Radfahren, Walken oder Joggen: Wer fünfmal pro Woche mindestens 30 Minuten aktiv ist, kann seine Werte um fünf bis zehn mmHg senken.
Neben der direkten Wirkung auf den Blutdruck hat das Training weitere positive Effekte: Das Immunsystem wird gestärkt und die Wahrscheinlichkeit, Übergewicht und damit einen weiteren Risikofaktor für Herzkrankheiten zu entwickeln, sinkt.
Welche Tipps ihr euren Patienten laut Deutscher Herzstiftung zur Prävention geben könnt, seht ihr hier nochmal auf einen Blick:
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der Deutschen Herzstiftung/Deutsche Stiftung für Herzforschung. Die Studie haben wir euch im Text und hier verlinkt.
Bildquelle: Robina Weermeijer, unsplash