Aufgrund eines schmerzhaften Augenleidens konnte Ben kaum noch etwas sehen. Doch ein komplexer Eingriff veränderte das Leben des Hundes: Sein Speichel wird nun zu seinen Augen umgeleitet, sobald er an Futter denkt.
Ben, ein sechsjähriger Cavalier King Charles Spaniel, wurde mit einer schweren Keratokonjunktivitis sicca (KCS) an der auf Augen spezialisierten Klinik Veterinary Vision in Penrith, England vorgestellt. Er gehört zu den Hunderassen, bei denen es – vermutlich erblich bedingt – häufiger als bei anderen zur KCS kommt.
Da der Patient nicht auf Medikamente ansprach, führte Chris Dixon, Facharzt für Veterinär-Ophthalmologie, eine bilaterale Transposition des Ductus parotideus durch, um einen Teil des Speichels zu den Augen des Rüden umzuleiten. Bei dem Eingriff wird die Öffnung des Ohrspeicheldrüsenganges zum Auge verlegt und vorsichtig an der Innenseite des unteren Augenlids angenäht. Bens Speichelproduktion steigt an, wann immer er an Futter denkt oder es riecht – und ermöglicht so ein natürliches Befeuchten der Augen. Sein Wohlbefinden und sein Sehvermögen konnte durch den Eingriff deutlich verbessert werden.
Das Verfahren wird heute nur noch selten angewandt, da inzwischen eine Reihe wirksamer Medikamente zur Behandlung der Erkrankung zur Verfügung stehen. Aber in hartnäckigen Fällen wie bei Ben kann ein chirurgischer Eingriff die einzige Option sein.
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Bildquelle: Eliott Van Buggenhout, unsplash