Die EMA überprüft erstmals einen chinesischen Impfstoff im Rahmen einer Rolling Review. Das Neue am Vakzin: Es ist der erste Totimpfstoff gegen COVID-19.
Der Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA beginnt mit der Prüfung eines chinesischen Impfstoffs. Dieser unterscheidet sich im Wirkprinzip von den bisher zur Verfügung stehenden Vektor- und mRNA-Impfstoffen. Denn anders als beispielsweise die Vakzine von AstraZeneca und Biontech/Pfizer nutzt der chinesische Ansatz inaktivierte SARS-CoV-2-Viren. Diese abgetöteten Viren können die Krankheit nicht verursachen, aber den Körper auf eine mögliche Infektion vorbereiten – ein klassischer Totimpfstoff.
Der Impfstoff des Herstellers Sinovac trägt den vorläufigen Namen Vero Cell, ein Hinweis auf den Wirkmechanismus. Die EMA wird das Vakzin im Rahmen einer Rolling Review untersuchen, wie die Behörde mitteilte. Das ist ein beschleunigtes Prüfverfahren, bei dem alle verfügbaren Daten noch vor Studienabschluss und Zulassung analysiert werden. Die EMA-Experten erhoffen sich davon eine schnelle und gleichzeitig sichere Zulassung.
Die Rolling Review ist zumindest für Vero Cell eine Premiere: Bisher wurde kein chinesischer Impfstoff in Echtzeit untersucht. Insgesamt ist es das vierte Vakzin, was während der Corona-Pandmie so untersucht wird. Zuvor wurden bereits ein Impfstoff des US-Herstellers Novavax, der deutschen Firma Curevac sowie Sputnik V ähnlich getestet.
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Noch sei unklar, wie lange das Prüfverfahren dauern werde, berichtet unter anderem die Tagesschau. Es wäre der erste Impfstoff einer nicht westlichen Herstellerfirma, der bei Zulassung nach Europa käme. Ungarn setze derzeit als einziges EU-Land auch das Vakzin des chinesischen Herstellers Sinopharm sowie den russischen Impfstoff Sputnik V ein.
Bildquelle: Mike, Pexels