Mehr als 9,8 % der Deutschen waren im Jahr 2015 von Diabetes betroffen und über 90% der Patienten mit Diabetes Typ 2 haben schweres Übergewicht (BMI > 30 kg/m2).1,2 Die Volkskrankheiten Adipositas und Diabetes mellitus sind also eng miteinander verbunden.
Die Erklärung dafür liegt im überschüssigen Fettgewebe. Hier können chronische Entzündungen vorliegen, die sich auf die für den Energiestoffwechsel wichtigen Gewebe, wie das Pankreas, auswirken können. Durch die chronischen Inflammationen wird nach und nach die Empfindlichkeit des Gewebes für Insulin herabgesetzt. Es kommt zu einer Insulinresistenz. Diese hat zur Folge, dass der mit der Nahrung aufgenommene Zucker vermehrt im Blut vorliegt und Hyperglykämien verursacht. Das Pankreas reagiert mit einer gesteigerten Produktion von Insulin – so lange, bis die insulinproduzierenden Betazellen erschöpfen. Sobald nicht mehr ausreichend Insulin zum Zuckertransport in die Zellen zur Verfügung steht, entsteht ein Typ 2 Diabetes.3
Die chronischen Inflammationen haben aber nicht nur einen Einfluss auf das Pankreas. Studien zeigen, dass auch der Hypothalamus betroffen sein kann. Im Hypothalamus, dem Steuerzentrum des vegetativen Nervensystems, befindet sich auch das Appetitzentrum. Möglicherweise kann mit den chronischen Inflammationen also nicht nur die Diabetes-Entstehung, sondern auch das verminderte Sättigungsgefühl von stark übergewichtigen Menschen erklärt werden.4
Um einen Diabetes Typ 2 vorzubeugen oder eine Verbesserung zu erzielen, sollte also überschüssiges Körperfett abgebaut werden.3 Dabei spielen Maßnahmen zur Änderung des Lebensstils der Betroffenen eine wichtige Rolle. Welche weitere Therapieoptionen in Frage kommen, können Sie in unserem Beitrag Breit aufgestellt: Therapieoptionen bei Adipositas nachlesen.
Eine Option um die schädigenden Entzündungsmoleküle direkt am Ort der Entstehung auszuschalten wäre die zielgenaue Einbringung von Hormonen und antientzündlichen Substanzen direkt an den Ort der Entstehung der Inflammationen.3 Hierzu steckt die Forschung jedoch noch in den Kinderschuhen – wir dürfen gespannt sein, wie sich die Adipositas- und Diabetes-Therapie in den nächsten Jahren entwickeln wird.
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