Der kardiogene Schock ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Eine Analyse untersuchte, ob es saisonale Trends beim Auftreten oder der Sterberate des kardiogenen Schocks gibt – mit einem eindeutigem Ergebnis.
Wenn der Herzmuskel so stark geschädigt ist, dass er die Organe nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgen kann, sprechen Ärzte von einem kardiogenen Schock. Die häufigste Ursache ist ein Herzinfarkt.
Obwohl inzwischen deutlich bessere Behandlungsmöglichkeiten existieren als noch vor wenigen Jahren, versterben immer noch etwa ein Drittel der Patienten, die einen kardiogenen Schock erlitten, noch im Krankenhaus.
Vorige Studien wiesen bereits nach, dass das Auftreten akuter Herzinfarkte je nach Jahreszeit variiert. Für den kardiogenen Schock lagen solche Daten für saisonale Trends bisher nicht vor
In einer neuen Analyse wurden die Daten von mehr als 400.000 Patientinnen und Patienten mit kardiogenem Schock aus den Jahren 2005 bis 2017 in Deutschland ausgewertet.
Sowohl die Häufigkeit des Auftretens als auch die Sterblichkeit im Krankenhaus war je nach Jahreszeit sehr unterschiedlich ausgeprägt. Die niedrigste Inzidenz und Krankenhaussterblichkeit wurde im Sommer verzeichnet, wobei die höchste Inzidenz und Krankenhaussterblichkeit im Winter beobachtet wurde.
Ein besseres Verständnis der saisonalen Trends, insbesondere ob diese auf Temperaturänderungen oder Faktoren im Zusammenhang mit der Qualität der Patientenversorgung zurückzuführen sein sollten, muss in künftigen Studien bewertet werden.
Die Studienautoren Prof. Dirk Westermann und Dr. Peter Moritz Becher vom UKE Hamburg sind sicher: „Unsere Ergebnisse könnten wichtige Implikationen für die Versorgung von Patientinnen und Patienten im Rahmen eines kardiogenen Schocks haben und zur Verbesserung der klinischen Ergebnisse beitragen.“
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung.
Bildquelle: Andrey Bond, unsplash