Wie gut schützt AstraZenecas Impfstoff? Erst war die Rede von 79 % Effektivität, dann von 68–74 %. Jetzt scheint endlich ein finaler Zahlenwert festzustehen.
AstraZenecas massives Kommunikationsproblem in puncto Corona-Impfstoff hat in den letzten Wochen ungeahnte Dimensionen erreicht. Hieß es in der Pressemitteilung zu den Ergebnissen aus der US-Phase-III-Studie noch, der Impfschutz liege bei 79 %, berichtete das Data and Safety Monitoring Board (DSMB) kurze Zeit später von 68 bis 74 %.
Wie bereits berichtet, hatte das Unternehmen veraltete Daten herangezogen. Jetzt hat der Hersteller einen aktualisierten Pressebericht veröffentlicht. Kernaussagen:
Es gab acht Fälle von schwerem COVID-19, davon fanden alle in der Placebo-Gruppe statt. Von den untersuchten 32.449 Studienteilnehmern wurde zwei Dritteln der Impfstoff verabreicht, ein Drittel erhielt ein Placebo. Zum Vergleich: Der Vakzin-Hersteller Moderna zählte 30 COVID-19-Fälle im Rahmen seiner Impfstoff-Studie – ebenfalls alle in der Placebogruppe.
Der AstraZeneca-Impfstoff wurde gut vertragen, es wurden keine Sicherheitsprobleme festgestellt. Das sind überzeugende Werte. Der mediale Auftritt des Unternehmens überzeugt allerdings schon lange nicht mehr.
Informationen zum Risiko von Thrombozytopenie und Gerinnungsstörungen in Verbindung mit dem Vakzin hat das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) nun in einem Rote-Hand-Brief zusammengefasst.
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