Es gibt neue Empfehlungen für die Versorgung von Patienten mit SARS-CoV-2-Infektion mit Blick auf neurologische Manifestationen. Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, zählen jetzt zur COVID-19-Hochrisikogruppe.
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) hat ihre S1-Leitlinie „Neurologische Manifestationen bei COVID-19“ aktualisiert. Sie gibt Handlungsempfehlungen für die Versorgung von Patienten mit SARS-CoV-2-Infektion hinsichtlich neurologischer Manifestationen, von Patienten mit neurologischer Erkrankung mit und ohne SARS-CoV-2-Infektion und für den Schutz des versorgenden Personals.
In der aktuellen Fassung heißt es unter anderem, dass bei Patienten mit neurologischen Manifestationen keine Kontraindikation gegen die SARS-CoV-2-Impfung vorliegt. Außerdem wurde ergänzt, dass Menschen, die in der Vergangenheit einen Schlaganfall erlitten haben, zur COVID-19-Hochrisikogruppe zählen.
Patienten mit neuroimmunologischen Erkrankungen, wie beispielsweise der Multiplen Sklerose, haben nach aktuellen Daten kein erhöhtes Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion oder schwere COVID-19-Verläufe, heißt es in der Studie. Nur für die monoklonalen Antikörper gegen das CD20-Antigen (Rituximab und Ocrelizumab) liegen Berichte vor, die ein erhöhtes Infektions- und Mortalitätsrisiko ergaben, so die Autoren.
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