In verschiedenen deutschen Gewässern werden Lachse angesiedelt. Um den Erfolg solcher Maßnahmen zu untersuchen, hat ein deutsches Forschungsteam einen Test entwickelt, der nach Lachs-DNA in Flüssen sucht.
Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Atlantische Lachs (Salmo salar) ein alltägliches Bild in Europas Flüssen, insbesondere im Rhein und seinen Zuflüssen. Doch durch Überfischung, Denaturierung, Flussbegradigung und die zunehmende Verschmutzung der Flüsse ging für die Fische immer mehr Lebensräume verloren. Der Lachs verschwand aus unseren Gewässern.
Seit zehn Jahren wird versucht, Lachse wieder in den ursprünglichen Gewässern heimisch zu machen. Dazu werden Lachse im Flusssystem des Rheins, vor allem in den Oberläufen der Zuflüsse, ausgesetzt. Um den Erfolg der Maßnahmen beurteilen zu können, muss der Fischbestand quantitativ beurteilt werden.
Forschungsgruppen der Universität Düsseldorf haben in internationaler Zusammenarbeit eine Methode entwickelt, den Erfolg dieser Maßnahmen zu untersuchen: Ein schnelles Lachs-Nachweisverfahren („Salmon Detection Test“, kurz SDT).
Dieses verknüpft ein bereits in den USA und Irland genutztes Verfahren mit neuen Diagnosetechniken, um nach DNA-Spuren – sogenannte eDNA – im Gewässer zu suchen. An verschiedenen Stellen eines Gewässers werden Wasserproben entnommen, aus denen anschließend eDNA extrahierte werden kann.
Das Verfahren kann die Lachs-DNA vom Erbgut anderer in den Gewässern lebender Fische wie Bachforelle, Regenbogenforelle, Meerforelle und Äsche unterscheiden. Bereits nach 15 bis 30 Minuten liefert der unaufwändige Test eindeutige Ergebnisse.
Dazu Prof. Christopher Bridges von der Universität Düsseldorf: „Unser Test [...] hat sich in Feldversuchen in NRW bewährt. Er eignet sich damit zur Erfolgskontrolle von Wiederbesiedlungsmaßnahmen; dies wollen wir nun auch mit anderen Kollegen in Europa und darüber hinaus erproben.“
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf.
Bildquelle: Phillip Glickman, unsplash.