Ein Forscherteam der Universität Göttingen haben einen ressourcenschonenden Ansatz entwickelt, Peptide herzustellen. Die Erkenntnisse könnten zur Herstellung von Krebsmedikamenten genutzt werden.
Die Möglichkeit, zwei Peptide miteinander zu verknüpfen, ist eine besonders effiziente Methode zur Synthese multifunktionaler Biomoleküle. Konventionell wird dies bislang durch mehrstufige Verfahren der Peptidherstellung erreicht, was jedoch sehr zeit- und ressourcenintensiv ist.
Das Team um Prof. Lutz Ackermann von der Universität Göttingen hat nun einen Zugang zu Molekülen entwickelt, der es ermöglicht, die klinisch relevanten biologischen Aktivitäten von Krebszelllinien zu untersuchen.
Die Forschergruppe nutzte dafür eine experimentelle Methode, um verschiedene Biomoleküle, wie Zucker und Terpene, mit Peptiden zu verbinden. Dabei wird eine reaktionsträge Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindung ausgenutzt, die in der Aminosäure Tryptophan natürlich vorkommt.
Der Schlüssel zum Erfolg war ein robuster Mangankomplex als Katalysator, der die Geschwindigkeit der chemischen Reaktion beschleunigt. Um das Potenzial der Methode vollends auszuschöpfen, legte das Team einen besonderen Schwerpunkt auf die Herstellung von zyklischen Peptiden. Diese sind stabiler gegenüber einem enzymatischen Abbau und aufgrund ihrer starren 3D-Struktur herausragende Leitmotive für die Medikamentenentwicklung.
„Das Projekt vereint die unterschiedlichen Expertisen der Teammitglieder [...] sowie das Potenzial der Kombination von chemischen und biomedizinischen Studien, die zu Verbindungen mit besonderen Antikrebsaktivitäten führten“, sagt Ackermann.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der Georg-August-Universität Göttingen. Hier geht's zur Originalpublikation.
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