Die adäquate Behandlung eines Sarkoms erfordert eine multidisziplinäre Expertise. Von der Diagnose bis zur Therapie bedarf es einer umfassenden Betreuung, individuell angepasst an den Patienten. Eine initiale Fehldiagnose in Zentren, die nicht auf Sarkome spezialisiert sind, stellt häufig eine Hürde für eine frühzeitige, effektive Therapie dar.1 Gleichzeitig wird ein Ansprechen von lediglich 25 % der nichtoperablen Tumore für zytotoxische Therapeutika beobachtet.2 Neue diagnostische und therapeutische Möglichkeiten eröffnet das molekulare Tumorprofiling.3,4
Sarkome sind Tumore mesenchymalen Ursprungs, die aus Binde- und Stützgewebe hervorgehen.5 Je nach Ort des Auftretens werden sie unterteilt in Weichteil-, Knorpel- und Knochensarkome. Sie machen lediglich 1% der malignen Neubildungen aus, sind jedoch für ca. 20 % der pädiatrischen Krebserkrankungen verantwortlich.6,7 Die Diagnose erfolgt meist anhand der charakteristischen Morphologie und einer Immunhistochemie nach Entnahme einer bioptischen Probe. Mit etwa 75 % bilden die Weichgewebesarkome (STS) die häufigste Gruppe, gefolgt von den Knochensarkomen (ca. 15 %)8, die jedoch innerhalb der pädiatrischen Fälle die höchste relative Inzidenz abbilden.
Schätzungen zufolge existieren mehr als 100 verschiedene histologische Subtypen. 6,7,9 Dabei treten bei Sarkomen, im Vergleich zu anderen Karzinomen, vermehrt spezifische Translokationen oder Amplifikationen innerhalb des Tumorgenoms auf.10 Einige genetische Alterationen sind mit bestimmten Sarkom-Subtypen assoziiert. Anhand der Detektion von spezifischen Mutationen lassen sich so Diagnosen verfeinern oder korrigieren.3 Gleichzeitig ermöglicht das Identifizieren des genomischen Tumorprofils eine zielgerichtete Therapie.
Mittels moderner Hybrid-Capture-Next-Genration-Sequencing-Technologie lassen sich kombiniert RNA und DNA analysieren. Dieser Vorgang ermöglicht eine bessere Erkennung von Genveränderungen, speziell von seltenen, pathognomischen Fusionen.11 Bei einer retrospektiven Analyse konnten mit dieser Methode in 11 % der Fälle die initiale Diagnose präzisiert werden.3 Zusätzlich gelang es bei 36,8 % der Patienten eine therapeutisch adressierbare Alteration zu identifizieren.3 Ein zusätzlicher Benefit kann sich für die Patienten durch den Einschluss in eine passende Studie ergeben, verbunden mit dem Erhalt modernster Therapeutika.
Ein umfassendes molekulares Tumorprofiling des Sarkoms ermöglicht zudem die Detektion von bisher nicht beschriebenen Alterationen. Dies kann zu einem besseren Verständnis der Tumorbiologie führen und die Ermittlung neuer Therapieziele ermöglichen.12
Ein solch umfassendes Tumorprofiling ermöglicht beispielsweise FoundationOne®Heme. Hierbei werden über 406 krebsspezifische Gene auf DNA-Ebene analysiert und von diesen insgesamt 265 Gene zusätzlich auf Ebene der RNA. Der Service weist alle vier Klassen von Genveränderungen nach und untersucht zusätzlich die Tumormutationslast sowie die Mikrosatelliteninstabilität als potentiell prädiktive Biomarker für das Ansprechen auf Immuntherapien.
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