Wie hoch ist das Risiko, sich im Freien mit SARS-CoV-2 anzustecken? Und muss man zu Joggern besonders viel Abstand halten? Was wir bisher darüber wissen.
Inzwischen ist man sich sicher, dass sich SARS-CoV-2 am ehesten per Tröpfchen und Aerosolen überträgt. Um das Risiko einer Infektion abzuschätzen, muss man drei Schlüsselfaktoren beachten:
Die größte Gefahr einer Infektion liegt dort, wo sich die drei Faktoren überschneiden, also wenn man einen längeren Zeitraum mit vielen Menschen auf engem Raum verbringt. Das leuchtet ein.
Deswegen ist die Wahrscheinlichkeit sich im Freien mit dem Virus anzustecken auch deutlich geringer. Denn hier fällt schonmal der Faktor des begrenzten Raums weg. Studien zur Kontaktverfolgung deuten darauf hin, dass das Übertragungsrisiko draußen 20 mal geringer ist als drinnen. Das Risiko ist aber auch nicht gleich null. Die wenigen Fälle, in denen es zu einer Übertragung im Freien gekommen sein könnte, standen möglicherweise in Zusammenhang mit engem Kontakt und waren von längerer Dauer. Deswegen gilt es auch draußen, einen Mindestabstand einzuhalten.
Ein Hauptgrund dafür, dass das Infektionsrisiko draußen deutlich geringer ist, liegt auf der Hand: Die Atemtröpfchen, die das Virus enthalten, können sich im Freien viel leichter und schneller verteilen, besonders wenn es eine Brise gibt, die die Tröpfchen wegträgt.
Wenn man also auf der Straße an jemandem vorbeigeht, ist das Risiko einer Infektion gering, weil die Zeit, in der man einer möglichen Viruswolke ausgesetzt ist, minimal ist. Doch was ist mit Joggern und vorbeifahrenden Radfahrern, die besonders schwer atmen und viel mehr Aerosol produzieren?
Doch auch hier gilt: Die Sportler stoßen zwar mehr Luft aus, aber ihre Bewegungsgeschwindigkeit macht die Kontaktzeit noch kleiner – und bewirkt zudem, dass sich die Tröpfchen über eine größere Fläche verteilen. Abstand halten sollte man aber dennoch.
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