Wie jetzt bekannt wurde, ist der Spitzenverband einmal mehr in finanzieller Schieflage, unter anderem aufgrund des maroden Apothekerhauses. Längst musste das Vermögen angetastet werden. Ein Ende der Entwicklung zeichnet sich nicht ab.
Der ABDA-Haushalt unter der Lupe: Im letzten Jahr standen dem Spitzenverband 18,6 Millionen Euro zur Verfügung. Das Gros kam von Mitgliedsorganisationen (14,2 Millionen Euro) und von der Werbe- und Vertriebsgesellschaft Deutscher Apotheker (3,3 Millionen Euro). Auf der Ausgabenseite schlugen Personalkosten mit 7,4 Millionen Euro und Projekte der Öffentlichkeitsarbeit mit 3,5 Millionen Euro zu Buche. Für Sachkosten hat die ABDA zwei Millionen Euro ausgegeben. Weitere 1,6 Millionen Euro gingen an den Govi-Verlag für Abonnements der „Pharmazeutischen Zeitung“. Nicht zuletzt verschlang die umstrittene Pharm-CHF-Studie eine halbe Million Euro.
Ausgaben für externe Büroflächen (400.000 Euro) beziehungsweise für Verwaltungskosten generell (462.000 Euro) sind drastisch in die Höhe gegangen – entsprechende Zahlen liegen rund zwei Drittel beziehungsweise ein Drittel über dem veranschlagten Haushalt. Für Instandhaltungs- und Umbaumaßnahmen der Apothekerhäuser in Berlin und in Eschborn kamen 4,1 Millionen Euro mit hinzu.
Bleiben unter dem Strich nicht eingeplante Mehrkosten von 2,7 Millionen Euro (2014). Zum Vergleich: In 2013 wurden 1,8 Millionen mehr als geplant ausgegeben, und in 2012 waren es 1,4 Millionen. Da sich Mitgliedsbeiträge nicht beliebig erhöhen lassen, bleibt nur, das eigene Vermögen anzupassen. Und so schmolzen die Reserven von 13,2 Millionen Euro (2011) auf 9,1 Millionen Euro (2014) dahin. Zeitgleich erwirtschaften ABDA-Tochterunternehmen nach wie vor Gewinne.
Um hier mehr Transparenz zu schaffen, sollen der Govi-Verlag und die Werbe- und Vertriebsgesellschaft Deutscher Apotheker (WuV) in einer Gesellschaft zusammengeführt werden. Sie soll auch zur neuen Heimat für technische Dienste der VGDA-Verwaltungsgesellschaft Deutscher Apotheker werden. Die VGDA selbst bleibt mit Personal- und Finanzdienstleistungen aber erhalten. Zeitgleich suchen Standesvertreter nach einer geeigneten, wertstabilen Immobilie.